#WIRMÜSSENREDEN: TOTAL VERPENDELT

Total verpendelt: Mobilität in Berlin und Brandenburg
imago/Carola Koserowsky

#WIRMÜSSENREDEN: Total verpendelt! Einen großen Teil unserer Lebenszeit vergeuden wir mit dem Weg von und zur Arbeit. Im Schnitt fahren deutsche Arbeitnehmer mehr als zehn Kilometer zur Arbeit. Vor allem wer im Berliner Umland wohnt, kennt das tägliche Leid: Stau, fehlende Anschlüsse, ausgefallene Züge, Baustellen, keine Parkplätze. Was stresst uns besonders am Pendeln? Kann man die Zeit in Auto oder Bahn sinnvoller verwenden? Und was macht eine vernünftige Verkehrssteuerung so schwer? Die Inforadio-Reporter waren eine Woche lang mit den Pendlern unterwegs.

Stau auf der Berliner Stadtautobahn A100
imago/IPON

Das Forum - Total verpendelt?!

Stau auf der A 100, übervolle Regionalzüge, Fußgänger und Fahrradfahrer im Clinch – kaum ein Thema erhitzt die Gemüter in der Pendlerregion Berlin-Brandenburg wie jenes rund um den Verkehr. Sind zeitnah sinnvolle Lösungen für die drängenden Mobilitätsprobleme zu erwarten? Und von wem sollen sie kommen? Darüber diskutierte Harald Asel mit Experten aus Poliik, Wissenschaft und Verkehrswirtschaft.

Ein Zug der DB Regio auf dem Hbh Berlin
imago/Rainer Weisflog

Fazit von Inforadio-Reporter Markus Streim - "Wir sind nicht so verpendelt wie angenommen"

Eine ganze Woche haben wir uns im Inforadio mit dem Thema Pendeln beschäftigt. Inforadio-Reporter Markus Streim zieht Bilanz: Auf manchen Regionalbahnstrecken herrschten "Tokioter Verhältnisse", es gebe aber auch etliche positive Aspekte im Nahverkehr. Fest stehe: Die Pendlerzahlen werden in den kommenden Jahren wachsen - auf Schiene und Straße muss nachgebessert werden.

Videos

Bundespolizist Steffen M. pendelt täglich aus der Nähe von Neuruppin nach Potsdam.
rbb/Tobias Goltz

Auto-Pendler im Video | Von Neuruppin nach Potsdam - Bundespolizist Steffen M.: "Bahn fahren würde zu lange dauern"

80 Kilometer pendelt der 48-jährige Bundespolizist Steffen M. jeden Tag: An sich kein Problem, denn er wohnt gerne in Brandenburg und nimmt die Strecke in Kauf. Anstatt mit dem Auto würde er allerdings viel lieber mit der Bahn fahren. Doch die langen Fahrzeiten der Züge von Neuruppin nach Potsdam machen es ihm unmöglich. Beim Autofahren nervt vor allem der Stau in der Innenstadt - er hat sich sogar schon an die Politik gewendet.

Dolmetscherin Silvia Murach aus Panketal pendelt täglich nach Prenzlauer Berg.
rbb/Tobias Goltz

S-Bahn-Pendlerin im Video | Von Panketal nach Prenzlauer Berg - Dolmetscherin Silvia Murach: "Ich will die Zeit sinnvoll nutzen"

Sie telefoniert mit dem Opa, beantwortet Mails, häkelt Stofftiere für ihre Töchter: Langweilig wird der 29-jährigen Silvia Murach aus Panketal beim Pendeln also eher selten. Täglich fährt sie mit der S-Bahn nach Prenzlauer Berg und sagt: "Meistens läuft's rund, aber man sollte die wachsenden Einwohnerzahlen im Speckgürtel mit einer Taktverdichtung quittieren." Denn: Verpasst sie einen Anschlusszug, dauert's auf dem Rückweg.

Junge Frau schimpft und gestikuliert am Steuer eines PKW
imago/Action Pictures

Interview mit Stressforscher - Wenn der Arbeitsweg krank macht

Pendeln bedeutet Stress: Ein Pendler, der auf dem Weg zur Arbeit in einen plötzlichen Stau gerät, hat einen ähnlichen Stresspegel wie ein Kampfpilot im Einsatz. Der Stressforscher Dr. Heiko Rüger erklärt, zu welchen gesundheitlichen Folgen das Pendeln führen kann und wie Arbeitgeber ihre pendelnden Arbeitnehmer unterstützen sollten.

Pendeln ist unser Leben
rbb-Inforadio/Tobias Goltz

Vom Sänger bis zur Redakteurin - Pendeln ist unser Leben

Was verbindet einen Bundeswehrsoldaten aus Marzahn, eine Redakteurin aus Bärenklau und einen Flugbegleiter aus Prenzlauer Berg? Sie alle pendeln zur Arbeit - manche täglich, andere seltener. Mit Bus und Bahn, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad - oder sogar mit dem Flugzeug. Und sie nehmen dafür teils lange Fahrzeiten in Kauf.

Marianne Reeb, Zukunftsforscherin
Daimler AG - Global Communicatio

Vis à vis mit Zukunftsforscherin Marianne Reeb - Die Mobilität von morgen

Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Fahren wir in 20 Jahren noch mit dem Auto zur Arbeit? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Marianne Reeb, Honorarprofessorin an der Fachhochschule Potsdam - und  Zukunftsforscherin bei der Daimler AG in Stuttgart. Inforadio - Wissenschaftsredakteur Thomas Prinzler hat sich mit ihr über die Mobilität der Zukunft unterhalten.

Fahrrad auf der Glienicker Brücke in Potsdam
imago/Jürgen Ritter

Radahrer in Potsdam - So kann Pendeln Spaß machen

Laut einer Schweizer Studie sind die glücklichsten Arbeitnehmer diejenigen, die mit dem Fahrrad kommen. Das könnte in Potsdam stimmen, denn die Stadt tut einiges für ihre Radfahrer. Inforadio-Reporterin Sabine Dahl meldet sich live aus Potsdam und spricht mit Torsten von Einem, dem Fahrradbeauftragten der Stadt. Unter anderem sollen Radwege ausgebaut werden und das Fahrradparken an den Bahnhöfen verbessert werden.

Reporter-Challenge: Sabine Dahl und Martkus Streim
rbb/Sabine Dahl

Reporter-Challenge - Von Werder (Havel) nach Berlin-Mitte

Total verpendelt: Das waren am Mittwochmorgen auch die beiden Inforadio-Reporter Sabine Dahl und Markus Streim. Sie haben getestet, was der schnellere und entspanntere Weg von Werder (Havel) nach Berlin-Mitte ist. Markus war mit Bus und Bahn unterwegs, Sabine mit dem Auto. Wer ist wohl besser ans Ziel gekommen?

Pendler am Bahnhof Golm in Potsdam
rbb/Markus Streim

Inforadio-Reporter Markus Streim live aus Potsdam - Bahnhof Golm: "Man bräuchte so etwas wie eine City-Bahn"

Wer als Student der Universität Potsdam zum Campus Golm muss, der hat oft einen langen Weg. Agnes von Matuschka, Standortmanagerin für den Wissenschaftspark Golm, sagt im Gespräch mit Inforadio-Reporter Markus Streim: "Die Bahn reduziert das Angebot sogar. Statt zwei Mal pro Stunde fährt der Zug zur Stadtbahn nur noch ein Mal zur Hauptverkehrszeit. Außerdem sind die Züge brechend voll und man kommt kaum rein."

Fahrgäste auf dem Berliner Hauptbahnhof steigen in einen Regionalzug nach Cottbus ein. (Quelle: imago/Rainer Weisflog)
imago/Rainer Weisflog

Zeitvertreib beim Pendeln - Die meisten sind am Smartphone

Rund 10,5 Kilometer lang ist der durchschnittliche Arbeitsweg eines Beschäftigten in Deutschland. Und das dauert! Vor allem Menschen aus dem Berliner Speckgürtel verbringen mehr Zeit in Auto und Bahn, als den meisten lieb sein dürfte. Wie aber lässt sich diese unvermeibare Pendelzeit möglichst angenehm gestalten?

Ein Bagger steht an der A10 Südlicher Berliner Ring, 5. April 2016 Nähe Michendorf. Der Autobahnabschnitt zwischen den Dreiecken Potsdam und Nuthetal wird bis zum Jahr 2020 von sechs auf acht Spuren erweitert.
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Sabine Dahl berichtet live - Riesenbaustelle auf der A10: "Totaler Stillstand ist möglich"

Wer täglich über die A10 nach Potsdam oder Berlin pendelt, ist oft total gestresst: Die Dauerbaustelle zwischen Dreieck Potsdam und Dreieck Nuthetal kann zu einer Mega-Staufalle werden. Inforadio-Reporterin Sabine Dahl meldet sich live von der Autobahn und sagt: "Bei Unfällen wird die Strecke oft mehrere Stunden gesperrt." Und: "Auch auf den Ausweichrouten gibt es Baustellen."

Interviews und Reportagen

Reisende auf dem Berliner Hauptbahnhof steigen in einen Regionalexpress.
imago/Rainer Weisflog

rbb exklusiv - Pendeln mit der Bahn nimmt stark zu

Die Zahl der Bahn-Pendler im Berliner Umland hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Das geht aus Zahlen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg hervor, die Inforadio vorliegen. Demnach ist der Zuwachs im Nordwesten Berlins Richtung Falkensee besonders stark. Markus Streim fasst die Zahlen zusammen.

Pendler steigen in den Schienenersatzverkehr in Kremmen
rbb/Tobias Goltz

Auf den Punkt - Wer laut Definition als Pendler gilt

Für den Traumjob nehmen wir immer weitere Strecken auf uns, um täglich zur Arbeit zu kommen. Allein nach Berlin pendeln jeden Tag 300.000 Menschen. Sind wir Deutschen eine Pendlernation? Lotte Glatt aus der Inforadio-Redaktion bringt es auf den Punkt.