Was Gesichter zeigen

KARFREITAG IM INFORADIO

Wieviel Emotion und Persönlichkeit liegt im Gesicht eines Menschen - wieviel davon im Auge des Betrachters? Zum Karfreitag rückt Inforadio Gesichter in den Blick: Von der Porträt- bis zur allgegenwärtigen Handyfotografie, vom professionell schönen, dem verhüllten, dem verletzten Gesicht bis zur menschlichen Mimik aus dem Computer, vom Antlitz Gottes zu den schmerzverzerrten Zügen des Gekreuzigten. Was Gesichter zeigen: Das Thema im Inforadio am Karfreitag.

Die Beiträge

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- Das Antlitz Gottes

Seit Jahrtausenden haben Menschen versucht, sich ihren Gott vorzustellen, sich ein Bild von ihm zu machen, vom Antlitz Gottes. Doch mit dem Einzug des Monotheismus kam Ehrfurcht auf vor dem einen, mächtigen und doch unbekannten Gott. So gibt es in Judentum, Christentum und Islam ein Bilderverbot: Jahwe, Gott, Allah, aber auch ihre Gesandten dürfen eigentlich nicht abgebildet werden. Aber immer wieder geschieht es, hat Barbara Zillmann erfahren.

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Das Foto-Porträt

Jim Rakete hatte sie alle vor der Kamera: David Bowie und Mick Jagger, Samuel Beckett und Helmut Schmidt, Ray Charles und Sophie Rois, Otto Sander und Jürgen Vogel. Seit 50 Jahren arbeitet er als Fotograf und hat mit seinen Portraits von Rock- und Bühnenstars auch Popgeschichte geschrieben. Bekannt sind seine Schwarz-Weiß-Portraits, die er mit einer alten Plattenkamera gemacht hat. Sie erzählen Geschichten, sagt Jim Rakete, während der Selfie-Trend die Fotografie zerstöre. Ursula Voßhenrich hat mit ihm über analoge Portrait-Fotografie und Smartphones, über Gesichter früher und heute gesprochen.

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Das umkämpfte Gesicht in digitalen Zeiten

In Zeiten der Digitalisierung ist das Gesicht zum heiß umkämpften Streitthema geworden. Da gibt es Debatten über über Burka und Niqab – obwohl die Zahl der Frauen, die in Deutschland ihr Gesicht völlig verhüllen, sehr gering ist. Zugleich läuft im Netz kaum noch etwas ohne Gesicht: Das eigene Foto entsperrt das Handy, die social media Präsenz geht kaum ohne Foto. Alles zeigen - oder alles verhüllen? Was das Gesicht bedeutet, gerade auch online, und warum so heftig darum gestritten wird, wer was sehen darf: Stimmen dazu von Kirsten Dietrich.

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Politische Gesichter

Attraktive Menschen werden als Kinder mehr geliebt, haben eher eine Chance einen Partner zu finden, verdienen mehr Geld und bekommen bessere Jobs. Das alles sind Ergebnisse von repräsentativen Studien der letzten Jahre. Und auch in der Politik haben attraktive Kandidaten größere Chancen. Das hat der  Düsseldorfer Universitätsprofessor, Soziologe und Philosoph Ulrich Rosar herausgefunden. Ulrike Bieritz hat mit ihm gesprochen.

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"Oh Haupt voll Blut und Wunden"

"O Haupt voll Blut und Wunden" - das ist ein Klassiker unter den Kirchenliedern. Der alte Text stammt aus unserer Region. Der Theologe und Dichter Paul Gerhardt schuf ihn als Übersetzung eines alten lateinischen Hymnus Mitte des 17. Jahrhunderts in brandenburgischen Mittenwalde. Matthias Schirmer und Alexander Simon haben sich auf die Suche nach Paul Gerhardt gemacht, in Berlin, Mittenwalde und in Lübben, mitten im Spreewald.

Der Autor und Journalist Johannes Groschupf (Quelle Archivbild: dpa/Soeren Stache)
dpa/Soeren Stache

Ein anderes Gesicht bekommen

Es war im Jahr 1994, als ein Unfall das Leben von Johannes Groschupf veränderte. Er arbeitete damals als Reisereporter und saß in einem Hubschrauber, der über der algerischen Sahara abstürzte. Er überlebte schwer verletzt als einziger diesen Unfall.  80 % seiner Haut waren verbrannt, ein Jahr lang lag er im Krankenhaus und es war fast ein medizinisches Wunder, dass er überlebte. Seine Erfahrungen verarbeitete er in einem preisgekrönten Radiofeature und im 2005 erschienenen Buch "Zu weit draußen". Ursula Voßhenrich hat mit dem Autor über seinen Weg zurück ins Alltagsleben gesprochen und wie er sich mit seinem neuen Gesicht anfreundete.

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Das tote Gesicht

Claudia Marschner ist seit 25 Jahren Bestatterin. Sie war in den 90er Jahren im Zeichen von Aids eine der ersten, die Bestattungs-Konventionen aufgebrochen und persönliche Formen des Verabschiedens ermöglicht  hat.  Ihr Beruf hat sehr viel mit Gesichtern zu tun, sowohl mit denen der Toten als auch mit denen der Angehörigen. Ursula Voßhenrich hat mit Claudia Marschner über den Anblick Verstorbener und über Totenmasken gesprochen.

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Gesicht zeigen!

Das Gesicht steht für eine Persönlichkeit, einen Gemütszustand, manchmal auch für eine politische Haltung: Gesicht zeigen! Einer, der als Gesicht der afro-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung Geschichte geschrieben hat, ist Martin Luther King. Vor 50 Jahren, am 4. April 1968 wurde er in Memphis Tennessee, erschossen. Martina Buttler erinnert an ihn.

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Gesicht ohne Sehkraft

Gesicht – das Wort kommt von Sehen. Was aber, wenn man nichts sehen kann? Wie nehmen Blinde die Welt wahr?  Zur Zeit ist in Berlin-Treptow eine Ausstellung blinder Fotografen zu sehen. Sie heißt: "was du nicht siehst". Matthias Bertsch hat die beteiligten Künstler kennen gelernt, die sich mittels der Fotografie ein Stück Welt erobern.