100 Tage vor dem Brexit - im Dezember 2018 - hat die EU Notfallpläne für einen ungeordneten Austritt Londons aus der Union in Gang gesetzt. Sie sollen schwerwiegende Auswirkungen auf Bürger und Unternehmen abfedern. Die Maßnahmen betreffen Sektoren wie Finanzdienstleistungen, Zoll, Luftverkehr und Klimapolitik. Auch Großbritannien hat verstärkte Vorbereitungen für einen Brexit ohne Vereinbarung mit der EU beschlossen.
EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis sagte, der Plan sei "eine Übung in Schadensbegrenzung". Ziel sei, "einen abrupten Austritt in eine weichere Landung zu verwandeln".
Zu den 14 von der EU vorgesehenen Schritten zählen vorübergehende ein- bis zweijährige Maßnahmen, die beiden Parteien eine Fortsetzung der Finanzdienstleistungen erlauben würden. Auch Flugzeuge könnten zwölf Monate lang weiter zwischen Großbritannien und der EU verkehren. Die Maßnahmen könnten allerdings die Vorteile eines geregelten Austritts und erst recht einer EU-Mitgliedschaft nicht nachbilden, betonte Dombrovskis.
Großbritannien versetzte im Rahmen seiner Vorbereitungen 3.500 Soldaten in Bereitschaft und warnte tausende Unternehmen sowie Millionen Haushalte, sich auf Behinderungen einzustellen. Die Pläne, darunter das Chartern von Schiffen sowie die Bevorratung mit Medikamenten, wurden als Vorsichtsmaßnahme beschrieben.
(Quelle: AP)