Brexit - mit oder ohne Deal?

Demonstration in London gegen den Brexit
imago/ZUMA Press

Wird Mays Abkommen angenommen? - Abstimmung im britischen Unterhaus

An diesem Dienstag ist Showdown in London: Das Unterhaus des britischen Parlaments stimmt darüber ab, ob es das Brexit-Abkommen annimmt, das Premierministerin May mit der EU ausgehandelt hat. Sollte Großbritannien ohne Deal die Europäische Union am 29. März verlassen, droht ein Chaos. Hier finden Sie Hintergründe, Einschätzungen und Szenarien.

Mögliche Szenarien im Überblick

  • Das Unterhaus stimmt dem Brexit-Vertrag zu

  • Das Austrittsabkommen wird abgelehnt

  • Brexit ohne Abkommen

  • Regierungswechsel oder Neuwahlen

  • Zweites Brexit-Referendum

  • "Halbe" Mitgliedschaft nach dem Norwegen-Modell

  • Verschiebung des Austrittstermins

Hintergrund

Sanduhr vor britischer Fahne (Bild: imago/Steinach)
imago/Steinach

Mittwoch, 13. März 2019 - Chronologie eines Ausstiegs

Alles begann am 23. Januar 2013: Damals kündigte der britische Premierminister David Cameron an, dass die Briten in einem Referendum abstimmen sollen, ob ihr Land in der EU bleiben oder aussteigen soll. Dass sich die Bevölkerung zweieinhalb Jahre später tatsächlich knapp für den Brexit entschied, überraschte viele. Wir fassen den Ablauf der Ereignisse zusammen.  

Stichworte: Erklärt von den ARD-London-Korrespondenten

Die EU ist vorbereitet

100 Tage vor dem Brexit - im Dezember 2018 - hat die EU Notfallpläne für einen ungeordneten Austritt Londons aus der Union in Gang gesetzt. Sie sollen schwerwiegende Auswirkungen auf Bürger und Unternehmen abfedern. Die Maßnahmen betreffen Sektoren wie Finanzdienstleistungen, Zoll, Luftverkehr und Klimapolitik. Auch Großbritannien hat verstärkte Vorbereitungen für einen Brexit ohne Vereinbarung mit der EU beschlossen.

EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis sagte, der Plan sei "eine Übung in Schadensbegrenzung". Ziel sei, "einen abrupten Austritt in eine weichere Landung zu verwandeln".

Zu den 14 von der EU vorgesehenen Schritten zählen vorübergehende ein- bis zweijährige Maßnahmen, die beiden Parteien eine Fortsetzung der Finanzdienstleistungen erlauben würden. Auch Flugzeuge könnten zwölf Monate lang weiter zwischen Großbritannien und der EU verkehren. Die Maßnahmen könnten allerdings die Vorteile eines geregelten Austritts und erst recht einer EU-Mitgliedschaft nicht nachbilden, betonte Dombrovskis.

Großbritannien versetzte im Rahmen seiner Vorbereitungen 3.500 Soldaten in Bereitschaft und warnte tausende Unternehmen sowie Millionen Haushalte, sich auf Behinderungen einzustellen. Die Pläne, darunter das Chartern von Schiffen sowie die Bevorratung mit Medikamenten, wurden als Vorsichtsmaßnahme beschrieben.

(Quelle: AP)

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