Ukraine-Gespräche in Istanbul
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Interview - Sicherheitsexperte: Gespräche in Istanbul "ein sehr großer Schritt"

Wenn auch ohne Selenskyj, Putin und Trump: In Istanbul haben am Freitag erste Gespräche zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine stattgefunden. Für den Sicherheitsexperten Klemens Fischer können diese ein "Türöffner" sein.

Die Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Vertretern in Istanbul sind nach wenigen Stunden wieder beendet worden. Über Ergebnisse ist bislang noch nichts bekannt. Es waren die ersten direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine seit Kriegsbeginn 2022.

Der Sicherheits- und Außenpolitikexperte Klemens Fischer von der Universität Köln gewinnt dem Treffen deswegen auch eine Menge Positives ab: "Das ist ein ganz großer Schritt, ein Türöffner: Endlich sitzen beide Seiten zusammen. Die Frage ist nicht, welches Ergebnis hermuss. […] Der Weg ist das Ziel."

Fischer: Selensky hat die Moral, Putin die Macht

Dass die ganz großen Namen erst mit an den Tisch kämen, wenn es Ergebnisse gebe, sei zu erwarten gewesen, so Fischer. Selenskyj sei dabei eigentlich in einer sehr schlechten Verhandlungsposition. Sein großes Plus sei "seine moralische Stellung. Er vertritt den Angegriffenen. […] Putin dagegen ist natürlich von Natur aus in dem Fall der Böse. Er hat angegriffen. Er hat aber auch die Macht, es länger durchzuhalten."

Trump hingegen habe nur die Interessen der USA im Blick. Da sei Europa mittlerweile ein "Klotz am Bein". Für die Ukraine heiße das, "dass sie so lange wie möglich durchhalten und muss und dass sie darauf vertrauen können muss, dass die Europäer – und hier vor allem Frankreich, Deutschland, England – hinter ihr stehen, damit sie nicht nur abhängig ist von Trumps guten und schlechten Launen."

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