Alice Weidel, Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin der AfD, auf der Wahlparty ihrer Partei - umringt von Tino Chrupalla, dem AfD-Bundesvorsitzenden sowie Kristin Brinker (AfD), an der Seite noch Björn Höcke (AfD).
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Interview - Chrupalla (AfD): "Ostdeutsche wollen keine Brandmauer mehr"

Die AfD wird bei der Bundestagswahl zweitstärkste Kraft - mit doppelt so vielen Stimmen wie bei der letzten Wahl. Co-Parteichef Tino Chrupalla findet das Ergebnis "sensationell".

Die AfD hat ihr Ergebnis der letzten Bundestagswahl verdoppelt, insbesondere in den Ost-Bundesländern liegt die als in Teilen rechtsextrem eingestufte Partei überall vorne. Dennoch hat sie keine Chance auf eine Regierungsbeteiligung: der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat eine Zusammenarbeit ausgeschlossen.

AfD-Partei- und Fraktionschef Tino Chrupalla kann sich dennoch über den Wahlerfolg freuen. Friedrich Merz hingegen müsse seinen Wählern jetzt erklären, wie denn ein Wandel, beispielsweise in der Migrationspolitik, mit der SPD machbar sein solle.

Chrupalla: Ergebnis in Ost-Deutschland "sensationell"

Was die AfD in den Ostländern erreicht habe, sei "sensationell", so Chrupalla. Die CDU müsse sich überlegen, ob die "Brandmauer noch den Erfolg bringt. Die Ostdeutschen haben ganz klar gesagt: Sie wollen keine Brandmauer mehr. Mit diesem Ergebnis hat die CDU größere Probleme als wir. Dann sind wir geduldig. Da muss man ein bisschen Mut zur Gelassenheit haben. Das haben wir."

Die AfD werde sich programmatisch weiterentwickeln und professionalisieren. "Und dann werden wir bei der nächsten Wahl nochmal fünf bis sechs Prozent mehr bekommen", prophezeit Chrupalla. Er selbst hat mit großem Vorsprung die meisten Erststimmen in seinem Wahlkreis im sächsischen Görlitz geholt.

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