Eine Schusswaffe am Gürtel eines Polizeibeamten, im Hintergrund ist ein Absperrband und der Magdeburger Weihnachtsmarkt zu sehen.
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Interview - Striegel (Grüne): Behörden müssen Informationen besser zusammenführen

Der mutmaßliche Täter des Attentats auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt war polizeibekannt. Der innenpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, Sebastian Striegel, kritisiert: Die Gefährlichkeit von Taleb Al A. hätte früher erkannt werden können.

In Magdeburg haben sich einen Tag nach der tödlichen Amokfahrt hunderte Menschen getroffen, um der Opfer zu gedenken. Gleichzeitig läuft die politische Aufarbeitung und die Klärung der Frage: Hätte die Tat vom beschuldigten Taleb Al A. verhindert werden können?

Sebastian Striegel ist innenpolitischer Sprecher der oppositionellen Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt. Er sagt: "Mit Blick auf den Beschuldigten ist klar zu erkennen, dass wir es mit einer Mischung zu tun hatten aus politischen Ideologieelementen, die noch am ehesten in den Bereich des Rechtsradikalismus wirken." Es gelte nun, Genaueres zu seinem psychologischen Befinden und seiner Ideologie herauzufinden.

Striegel: Beschuldigter galt als ungefährlich

 

Versäumnisse sieht Striegel vor allem bei den Behörden: "Man fragt sich heute im Rückblick, warum die Informationen von den Behörden an den unterschiedlichsten Stellen nicht zusammengeführt wurden und warum die Gefährlichkeit dieses Mannes nicht erkannt wurde."

Striegel vermutet, dass das besondere Personenprofil ein Grund sein könnte: "Weil er eben kein Islamist war." Genau an da solle man nun genau prüfen, wo die Versäumnisse der Behörden gelegen hätten.

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Blumen und Kerzen liegen vor der Johanniskirche in der Nähe des Weihnachtsmarkts in Magdeburg.
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