Ein Schild mit dem Hinweis Notaufnahme steht auf dem Gelände des Universitätsklinikums Ruppin-Brandenburg. (Bild: picture alliance/dpa | Carsten Koall)
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Alle Krankenhäuser in Brandenburg erhalten? - Gesundheitsökonom: "Kliniklandschaft muss sich verändern"

Die Brandenburger SPD und BSW wollen alle Krankenhausstandorte erhalten. Der Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner hat Zweifel an der Zukunftsfähigkeit dieses Plans. Wichtiger als die Nähe zur Klinik sei die Qualität.

Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit könne es nicht sinnvoll sein, alle Krankenhausstandorte zu erhalten, sagt Wolfgang Greiner, Professor für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement an der Universität Bielefeld. "Die Kliniklandschaft muss sich verändern". Denn es habe sich in der Medizin viel getan.

Man könne ambulant mehr machen als früher, außerdem gebe es eine viel stärkere Spezialisierung. "Ein Krebsspezialist reicht nicht, es muss einer sein, der für spezielle Krebsarten entsprechend Experte ist." So brauche man mehr Spezialkliniken mit mehr Sachverstand und weniger kleine und mittlere Krankenhäuser mit einem breitem Leistungsspektrum.

Medizinische Versorgung mit Hubschraubern und Rettungswagen sicherstellen

 

In einem Flächenland wie Brandenburg brauche es dennoch mehr Krankenhäuser pro Einwohner als in städtischen Gegenden, so Greiner. Dennoch könne man die Versorgung auch mit Hubschraubern und Rettungswagen sicherstellen. In der Schlaganfallversorgung spiele etwa weniger Nähe zum Krankenhaus eine Rolle als die Qualität. "Und auch im Rettungswagen kann heute viel schon getan werden, wenn er nur schnell genug da ist."

Die Politik müsse besser kommunizieren, was dafür kommt, wenn Krankenhäuser geschlossen werden. Zudem gebe es im Koalitionsvertrag noch viele offene Fragen zur Finanzierung. Es seien Vorhaltekosten vorgesehen, und das sei letztendlich wieder an Fallzahlen gekoppelt.

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