Symbolbild: Graureiher vor Sonne - wärmstes Jahr 2023
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Interview - Wetterdienst: 2023 wärmstes Jahr jemals, aber auch sehr nass

2023 war das wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Die Temperatur lag laut Deutschem Wetterdienst mehr als zwei Grad über den Werten zuvor. Für Andreas Walter vom DWD war das Jahr wettertechnisch turbulent - denn es war zwar warm, aber auch nass.

Die Tendenz zu immer wärmeren Wintern ist klar da und wird sich in Zukunft so fortsetzen: Das sagt Andreas Walter vom Deutschen Wetterdienst angesichts des Rekordjahrs 2023 - dem wärmsten jemals gemessenen. Zugleich sei 2023 noch in anderer Hinsicht ungewöhnlich gewesen, so Walter. "Dieses Jahr war ein etwas turbulentes Jahr." Es sei zu der Wärme auch sehr nass gewesen - eines der sieben nassesten Jahre überhaupt.

DWD: Klimaziel erfordert radikales Umdenken

 

Beim Blick auf Berlin und Brandenburg erinnert Walter daran, dass auch hier der März und der April sehr nass gewesen seien, ebenso wie die Sommmermonate - etwa als es ein starkes Gewitter im August an der Havel gegeben habe. Der September sei dafür außergewöhnlich warm gewesen.

Das Klimaziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, hält Walter für kaum zu schaffen - insbesondere wenn die Menschheit mit den Emissionen weitermache wie bisher. "Es erfordert ein radikales Umdenken und striktes Vermeiden von Treibhausgasen."

Temperaturmittel 2023 erstmals bei 10,6 Grad Celsius

 

Die Temperatur im Rekordjahr 2023 lag nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes mehr als zwei Grad über den Werten aus den Vergleichsjahren. Das Temperaturmittel erreichte 2023 erstmals 10,6 Grad und lag damit 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.

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