Vatikan erlaubt Segnung - ZdK: Segnung homosexueller Paare baut Brücke zwischen Praxis und Lehre
Papst Franziskus hat diese Woche unerwartet die Segnung von homosexuellen und unverheirateten Paaren gestattet. ZdK-Vizepräsidentin Birgit Mock begrüßt diesen Schritt. Dieser Neubeginn gebe Rückenwind für Segensfeiern, die schon viele Jahre in Deutschland durchgeführt werden.
Am Montag hat die vatikanische Glaubensbehörde eine Grundsatzerklärung veröffentlicht, nach der unverheiratete und homosexuelle Paare gesegnet werden dürfen. "Wir waren überrascht und dann aber auch hocherfreut", sagt die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Birgit Mock.
Die deutschen Katholiken haben sich schon seit Jahren mit der Frage der Segnung für homosexuelle Paare beschäftigt. "Wir haben den Eindruck, dass sich die römischen Kreise sehr intensiv mit den Rückmeldungen beschäftigt haben, die seitdem aus der ganzen Welt eingegangen sind." Es habe während des synodalen Prozesses auch Anfragen aus anderen Ländern gegeben.
Mock: Neues pastoralres Verständnis ermöglicht Neubeginn
"Jetzt gibt es ja ein vertieftes pastorales Verständnis, was auf einmal vom Segen her denkt und nicht von der Lehre her. Und das ermöglicht den Weg zu diesem Neubeginn", so die ZdK-Vizepräsidentin. "Wir sehen in der Entscheidung aus Rom schon ein klares Ja für den Segen."
Für die deutsche Kirche bedeute es Rückenwind für die Segensfeiern, die schon seit vielen Jahren durchgeführt werden. "Diese Spannung zwischen Praxis und Lehre - durch dieses Dokument wird eine Brücke gebaut", sagt Mock.
ZdK zum Vatikan-Dokument: Rückenwind für Segensfeiern in Deutschland
Im Kern wolle die Kirche Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten, "dass sie sich gestärt und unterstützt fühlen auf ihrem Weg." Das könne man mit der Form des Segens gut etwa auch für wiederverheiratete geschiedene oder gleichgeschlechtliche Paare zum Ausdruck bringen.
Viele Bischöfe hätten am Folgetag des Vatikan-Dokuments die Seelsorgenden dazu ermuntert, offiziell alle Paare einzuladen, die einen Segen haben wollen, um Wertschätzung und Unterstützung auszudrücken. Zuvor habe es teils noch größere Zurückhaltun gegeben, so Mock.