Interview - Landesamt für Einwanderung: Zentrale Einbürgerung ist "riesige Aufgabe"
Ab 2024 sollen Menschen in Berlin schneller die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen: Einbürgerungsanträge werden dann nicht mehr von den Bezirken, sondern in einer zentralen Stelle bearbeitet. Der Chef des Landesamtes für Einwanderung Engelhard Mazanke wehrt sich gegen Kritik.
Das Landesamt für Einwanderung sieht sich gut darauf vorbereitet, ab dem kommenden Jahr auch Einbürgerungsanträge zu bearbeiten. Für diese Aufgabe habe er allein 110 neue Stellen zu besetzen, so der Direktor der Behörde Engelhard Mazanke. Außerdem sollen Teile des Verfahrens künftig online erledigt werden. Die Software funktioniere zwar noch nicht, man sei aber im Plan und die Vorhaben würden Schritt für Schritt umgesetzt.
Anträge online stellen - eine ganz neue Funktion
Insgesamt sei die Umstrukturierung der Einbürgerung in Berlin eine "riesige Aufgabe", sagt Mazanke. Er verspreche sich davon viele Synergieeffekte. Mazanke warb aber auch für Verständnis - es werde nicht am ersten Tag alles perfekt funktionieren. Der Online-Check, ob Anspruch auf Staatsangehörigkeit bestehe und die Funktion, Anträge digital zu stellen, seien deutschlandweit neu. "Wir betreten da Neuland."
Zentralisierung bei einer Behörde in Berlin
Er sei aber positiv gestimmt, dass so mehr Einbürgerungen gelingen werden, wie Mazanke sagt. Damit könne dem Stau bei den Anträgen entgegengewirkt werden. Bisher sind in Berlin die Bezirke für Einbürgerungen zuständig, ab 2024 soll das zentral das Landesamt übernehmen.