Interview - Liebert (BTW): Tourismusbranche braucht Arbeitskräfte aus dem Ausland
Die Reisebranche trifft sich am Montag in Berlin zum Tourismusgipfel. Nach zwei schwierigen Pandemiejahren lief das Geschäft schon im vergangenen Jahr deutlich besser. Damit es 2023 noch besser wird, fordert Branchenvertreter Sven Liebert eine schnellere Visa-Vergabe für Arbeitskräfte.
Zwei Jahre lang musste die Tourismusbranche während der Corona-Pandemie auf große Teile ihrer Einnahmen verzichten. Nach einer deutlichen Erholung im vergangenen Jahr hoffen die Reiseanbieter 2023 auf noch mehr Urlauber. Vor der Sommersaison trifft sich die Branche am Montag in Berlin zum Tourismusgipfel.
Lust auf Luxusreisen
Dabei sei ein erster Trend bereits klar zu erkennen, erklärt Sven Liebert, Generalsekretär des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW): Trotz der Inflation wollen die Deutschen nicht in den Billig-Urlaub. Stattdessen werde in hochwertige Reisen investiert. "Man ist da eher auch mal geneigt, das Fünf-Sterne-Hotel zu buchen als das Vier-Sterne-Hotel."
Die Reiseanbieter seien äußerst dankbar für diese Haltung, denn nach den Einbußen der Pandemie brauche die Branche weiterhin dringend Umsätze, sagt der BTW-Generalsekretär. Jetzt gehe es aber auch darum, die Menschen nicht zu verlieren, die sich keine Luxusreise leisten können. Auch für die müsse die Branche gute Angebote finden.
Vereinfachte Visa-Vergabe für Arbeitskräfte aus dem Ausland
Um das Reisen wieder günstiger zu machen, müsse auch der Personal- und Fachkräftemangel in Deutschland angegangen werden. Dafür fordert der Branchenvertreter von der Politik eine schnellere und unbürokratischere Visa-Vergabe für Arbeitskräfte aus dem Ausland. Denn ohne Einwanderung werden sich die Personalengpässe in der deutschen Tourismusbranche nicht lösen lassen, prognostiziert Liebert.