© Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Bild: Antonia Weiße
Bild: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit / Antonia Weiße

Forum mit Harald Asel - Erinnerung konkret – wie weiter mit dem ehemaligen Lagergelände in Berlin-Lichterfelde?

Berlin wächst. Und so sind Konkurrenzen um die Nutzung bislang brachliegender Gebiete unvermeidlich. Ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager im äußersten Süden der Stadt war lange vergessen. Jetzt soll dort Wohnbebauung hin. Wie die verschiedenen Interessen zum Ausgleich gebracht werden und was dies für andere Orte bedeuten kann, darüber spricht Harald Asel mit seinen Gästen am 4. Mai, um 19:00 Uhr.

2017 entdeckten verschiedene bürgerschaftliche Initiativen am Landweg in Lichterfelde ein Stück Geschichte: Auf dem Areal stehen Baracken eines NS-Kriegsgefangenenlagers für französische Kriegsgefangene. Ein Ort wie viele. Etwa 3000 Lager sind auf dem Berliner Gebiet nachgewiesen. Wenig erinnert derzeit vor Ort an die Qualen der Gefangenen und an ihre Funktion in der NS-Kriegswirtschaft.

Noch bis zum 31. Mai 2023 ist im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Schöneweide die Ausstellung „Vergessen und vorbei“ zu sehen. In ihr wird auch die Frage zum zukünftigen Umgang mit den Relikten gestellt.

Derzeit ist eine umfängliche Wohnbebauung auf dem Gelände in Lichterfelde-Süd vorgesehen. Inzwischen einigten sich das Landesdenkmalamt und die Groth Gruppe als Eigentümerin darauf, das Gebäude Landweg 3/5a und Fundamente eines Wachturms zu erhalten. Was heißt das konkret? Wie kann das Gelände genutzt und gleichzeitig angemessen erinnert werden? Sind die umfänglichen Diskussionen zwischen Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft in auch ein Modell für andere Nutzungskonflikte um knappe Räume einer Metropole?

Auf dem Podium

Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Michael Karnetzki, Stadtrat für Stadtentwicklung im Bezirk Steglitz-Zehlendorf,

Anette Mischler, Pressesprecherin der Groth Gruppe

Thomas Schleissing-Niggemann, Vorsitzender der Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde

Moderation: Harald Asel

Ort: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Britzer Str. 5, 12439 Berlin

Zeit: 19:00 Uhr

Bereits um 18:00 Uhr findet eine Kuratorenführung durch die Ausstellung statt.

Die Veranstaltung wird mitgeschnitten und voraussichtlich am 28. Mai um 11:03 Uhr als "Forum" ausgestrahlt.

 

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