- Ethikrat-Mitglied: Gerechtigkeit gebietet eine Impfpflicht

Andreas Lob-Hüdepohl vom Ethikrat spricht sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht aus - aus Gründen der Gerechtigkeit. Aktuell sei der Zugang zu medizinischer Versorgung begrenzt. Das sei auf Dauer nicht zu rechtfertigen, etwa für jene, die auf dringende Eingriffe warten müssten, weil Kapazitäten für Covid-19-Patienten freigehalten werden.

Andreas Lob-Hüdepohl, katholischer Theologe und Mitglied des Deutschen Ethikrates, hat noch einmal für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus geworben. Sie sei zum jetzigen Zeitpunkt erforderlich, weil man nicht auf freiwilliger Basis das Ziel erreicht habe, genug Menschen zu impfen, so Lob-Hüdepohl.

Nicht möglich, ausreichend Menschen von Impfung zu überzeugen

 

Man wisse heute, dass eine Durchimpfungsrate von 90 bis 95 Prozent nötig sei. Es sei der Fall, "dass wir nicht alle in einer kurzen, erforderlichen Zeit überzeugen können".

Viele Menschen warteten auf dringende medizinische Eingriffe, weil Kapazitäten für Covid-19-Patienten freigehalten würden. Deswegen sei es ein Gebot der Gerechtigkeit, eine allgemeine Impfpflicht gesetztlich zu regeln, meint Lob-Hüdepohl.

Zwei Vorschläge pro Impfpflicht, einer dagegen

 

Der Bundestag hat am Mittwoch zum ersten Mal über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht diskutiert. Noch liegt kein Gesetzentwurf vor. Es gibt Vorschläge für eine Pflicht ab 18 oder ab 50 Jahren. Es gibt aber auch zahlreiche Abgeordnete, die eine Impfpflicht ablehnen.

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