Die Europäische Union wird dann tätig, wenn ihre 27 Mitgliedsstaaten es so wollen und wenn es sich um Aufgaben handelt, die am besten auf europäischer Ebene gelöst werden können. So definiert der Vertrag von Lissabon das Verhältnis der Gemeinschaft zu ihren Mitgliedern. Was das im Einzelnen bedeutet, ist allerdings umstritten. So ringt die EU bis heute um eine gemeinsame Migrationspolitik oder streitet um die Vergemeinschaftung von Schulden.
Auch im Umgang mit der Corona-Pandemie gehen viele Staaten ihre eigenen Wege. Gleichzeitig verpflichten sich alle EU-Mitglieder zur Achtung der Menschenwürde, zu Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit. Doch auch hier sind nicht alle auf einer Linie, wie das laufende Rechtsstaatlichkeitsverfahren gegen das Mitgliedsland Polen zeigt.
Im Inforadio-Forum diskutiert Dietmar Ringel mit den ARD-Korrespondentinnen und Korrespondenten für Polen, Ungarn, Italien und Nordeuropa über Gemeinsamkeiten, Sonderwege und das komplizierte Verhältnis von Einheit und Vielfalt in der Europäischen Union.
Die Sendung ist Teil des virtuellen Symposiums "Europa 2021", das die Redaktionen von "Zeit", "Handelsblatt", "Tagesspiegel" und "Wirtschaftswoche" vom 2. bis zum 4. Februar 2021 in den Räumen des rbb veranstalten.
Sie können die Diskussionsrunde heute ab 19 Uhr im Inforadio hören - oder bereits vorher hier auf der Seite im Video sehen.