Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission, begrüßt Theresa May, Premierministerin von Großbritannien, bei einer Konferenz im Rahmen eines EU-Gipfels im Dezember 2018. (Bild: dpa)
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- Doch in der EU bleiben - geht das?

Das Ja der Briten zu einem Ausstieg aus der EU im Juni 2016 war ganz knapp: Bei dem Referendum stimmten damals 52 Prozent der Menschen dafür. Seither streiten Brexit-Befürworter und -gegner heftig miteinander. Rufe nach einem zweiten Referendum wurden laut - und auch nach einem "Exit vom Brexit", also der Rückkehr zur EU. Ob das überhaupt möglich wäre und wie diese Option in Großbritannien gesehen wird, erklärt London-Korrespondentin Anne Demmer.

Kann Großbritannien den Austritt aus der EU einseitig zurücknehmen? Ja. So hat der Europäische Gerichtshof Ende letzten Jahres entschieden. Großbritannien könnte also noch einen Rückzieher machen, ohne bei den anderen EU-Staaten um Erlaubnis zu fragen. 

Laut den jüngsten Umfragen will eine knappe Mehrheit der Briten in der EU verbleiben. Wenn die Unentschlossenen und diejenigen ohne Angabe herausgerechnet werden, liegt das Verhältnis bei 54 Prozent, die sich für eine EU-Mitgliedschaft und 46 Prozent, die sich dagegen aussprechen.

Nach wie vor ist das Land über den Brexit tief gespalten. Zwar gibt es parteiübergreifend Abgeordnete im britischen Unterhaus, die sich für ein zweites Referendum stark machen, jedoch zeichnet sich kurz vor der Abstimmung über das mit der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen, noch keine Mehrheit ab.

Die britische Premierminierministerin lehnt ein zweites Referendum ab. Sie warnte in den letzten Wochen die Brexit-Befürworter im Parlament immer wieder davor – eine Ablehnung ihres Abkommens könnte zu einem chaotischen oder vielleicht aber auch zu gar keinem Brexit führen.

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