Vis à vis - Autorin Stefanie de Velasco will die Wechseljahre neu erzählen
Die Wechseljahre erwischen die Schriftstellerin Stefanie de Velasco mit Anfang 40 unvorbereitet. Bei der Recherche ärgert sie sich über Tabus und Abwertungen. Darüber hat sie jetzt ein sehr persönliches Buch geschrieben. Von Nadine Kreuzahler
Die Schriftstellerin Stefanie de Velasco merkt mit Anfang 40, dass irgendetwas mit ihr passiert: Schlafstörungen, Wutattacken, Zyklusschwankungen. Unvorbereitet kommt sie in die Wechseljahre. Doch trotz der Symptome sagt sie heute, Frauen sollten sich darauf freuen: "Die Zeit der Wechseljahre und danach ist die Zeit, in der wir all diese Träume und Wünsche, von denen wir dachten, dass wir sie nie mehr erfüllen können, nochmal aufnehmen können."
Über Tabus und Abwertungen im Zusammenhang mit der Menopause habe sie sich geärgert. Deshalb fordert Stefanie de Velasco, die Wechseljahre radikal neu zu erzählen. So ist ihr Buch "Heiß - Eine Liebeserklärung an die Wechseljahre" auch kein Ratgeber, sondern ein Essay, das Tagebuch einer Veränderung.
De Velasco: Irrer Krafthebel in den Wechseljahren
"Dieses Buch ist eigentlich so eine Spurensuche. Also es begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser Abwertung." Dabei habe sie das Gefühl gewonnen, dass dahinter etwas Patriarchales stehe. Denn viele Männer hätten Angst vor dem "irren Krafthebel", den Frauen in den Wechseljahren entfalten könnten. "Das birgt fast schon ein revolutionäres Potenzial, aber das ist ein Potenzial, das wir auf jeden Fall entfachen sollten."