Der Wedding ist nicht der erste Berliner Kiez, der Touristen und Besucherinnen der Hauptstadt zur Erkundung empfohlen wird. Dabei stehen seine zahlreichen Geheimtipps gut sortiert und für alle zugänglich online in einem prämierten Blog. Und das seit mittlerweile 14 Jahren.

Der Blog heißt Weddingweiser und er verrät nicht nur, wo man im Wedding gut ausgehen kann, sondern bringt auch aktuelle Nachrichten aus dem Kiez. Joachim Faust ist der Gründer und Leiter des Weddingweisers. 2011 hat er ihn auf den Weg gebracht:

"Der Sinn und Zweck war ursprünglich - und das hat sich auch im Kern bis heute so gehalten - die Vorstellung, dass das Lebensgefühl im Wedding ein anderes ist als das, was in den Medien über den Wedding verbreitet wird und dass sich das oft nicht deckt und dass man diesem Lebensgefühl, das eigentlich eine sehr hohe Lebensqualität in diesem Stadtteil ausweist, dass man dem Rechnung tragen muss in irgendeiner Form."

Wedding als erster Anknüpfungspunkt in Berlin

Der "Weddingweiser" bietet neben aktuellen Nachrichten auch "historische Artikel, Porträts, magazinige Texte, Kulturberichterstattung - also alles, was unser ehrenamtliches Team eben so auf die Beine stellt", erklärt Faust. Und das wird zunehmend angenommen: 20 000 Follower hat der Blog mittlerweile bei Facebook, 16 000 sind es bei Instagram.

Für viele, die nach Berlin kommen, sei der Wedding der erste Anknüpfungspunkt. "Das ist vielleicht erst mal die ganz harte Tour, um Berlin kennenzulernen, aber es ist auch eine sehr herzliche Art, die die Weddinger haben. Die sind sehr umarmend, sehr authentisch und sie beurteilen und verurteilen auch niemanden", erzählt der Bloggründer.

Lange Zeit wurde der Wedding zum nächsten Szenebezirk hip-geredet. Doch, so Faust: "Das ist dem Wedding eigentlich egal. Dieses 'Der Wedding kommt!' hören wir seit 20 Jahren."