picture alliance / ASSOCIATED PRESS/Darko Vojinovic
picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Darko Vojinovic
Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Darko Vojinovic Download (mp3, 34 MB)

Vis à vis - Gruppe Wagner: Weltweites Netzwerk russischer Söldner

Wo es im Ukraine-Krieg besonders hart zugeht, scheint die Gruppe Wagner beteiligt. Russische Söldner sind allerdings nicht nur dort aktiv, sondern weltweit. Militärexperte Severin Pleyer von der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg kennt dieses dunkle Netzwerk im Auftrag Putins. Von Christian Wildt

Wie viele Menschen genau der Söldnergruppe Wagner aktuell angehören, könne man nicht sagen. Vor dem Ukraine-Krieg seien es weniger als 10.000 Mann gewesen, sagt Militärexperte Severin Pleyer von der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg. Seitdem sei sie von einer spezialisierten Truppe zu einer "großen Masse" angewachsen. Auch ihre Abgrenzung zu anderen Gruppen sei nicht immer klar möglich.

Für den Ukraine-Krieg schicke die Truppe des Oligarchen Jewgeni Prigoschin auch junge Männer ohne große Erfahrungen ins Feuer, die man von der Straße rekrutiere. Die Gruppe Wagner habe einen neuen Ansatz gewählt: "Das nennt sich eben 'Kampf mit Aufklärung', wenn man das so betiteln möchte, indem man einfach Leute nach vorne schickt, guckt, woher das Feuer kommt und dann sofort mit Artillerie reagieren kann." Für diese Aufgabe brauche es keine spezialisierten Kräfte, die man so schone. Man benötige vor allem "Körper, die ich - so tragisch das klingt - auf den Feind werfen kann", sagt Pleyer.

Experte: Hauptaugenmerk der Gruppe Wagner auf dem afrikanischen Kontinent

 

Mit dem Einsatz seiner Söldnergruppe Wagner in der Ukraine verliere Prigoschin aktuell aber eher. Sein Hauptaugenmerk liege eigentlich auf dem afrikanischen Kontinent. In Mali beispielsweise habe die Gruppe anfangs sehr viel Erfolg gehabt. Mittlerweile gebe es aber Beispiele für Länder, in denen sie im Rückzug begriffen sei. In Mosambik werde sie etwa von der Bevölkerung abgelehnt.

Auch auf rbb24inforadio.de

Soldatenfigur zwischen den Fahnen von Russland und der Ukraine (Bild: dpa)
picture alliance / CHROMORANGE

Interview - Russischen Kriegsdienstverweigerern droht Abschiebung

Immer mehr Menschen aus Russland wollen den Kriegsdienst verweigern. Wer ins Ausland flieht, hat nur geringe Chancen auf Asyl. Warum das so ist, erklärt Rudi Friedrich (Connection e.V.). Er kritisiert, dass Verweigerer keinen Schutz bekommen und ihnen die Abschiebung zur Rekrutierung droht.