100 Sekunden Leben - Das neue Jahr anbaden
Die Silvesternacht verlief vergleichsweise gesittet in Berlin. Polizei und Feuerwehrleute wurden weit weniger häufig attackiert als im Vorjahr. Der Landesbranddirektor sprach von einem "glimpflichen" Silvester-Verlauf. Und unser Kolumnist Thomas Hollmann geht beim nächsten Mal dann vielleicht auch wieder vor die Tür.
Wir sind Silvester in der Wohnung geblieben. Keiner wollte runter auf die Straße. Dabei wohne ich gar nicht in Neukölln. Und auch nicht am Alexanderplatz, der möglicherweise das neue Neukölln wird. Wobei es in Lichtenrade auch Raketen-Scharmützel gab. Aber in Lichtenrade wohne ich ebenso wenig. Trotzdem sind wir in der Wohnung geblieben. Weil man ja nie weiß.
Die Deutsche Umwelthilfe ist im Übrigen immer noch in Alarmstimmung. Die Feinstaubbelastung sei in Berlin um 700 Prozent erhöht gewesen, im Vergleich zu einem Corona-Silvester. Was mich vermuten lässt, dass die Deutsche Umwelthilfe nichts gegen eine nachhaltige Belebung des Infektionsgeschehens hätte.
Schüttelfrost nach Eisbaden
Gut, dass die Eisbader der Berliner Seehunde gestern schon im Orankesee waren. Das stärkt die Abwehrkräfte. Und womöglich hat schrumpeln und zittern das Zeug zum Trend 2024. Ist das Interesse am Schnupper-Eisbaden doch derart groß, dass die Berliner Seehunde ihre Online-Liste haben schließen müssen. Nicht ohne einen Warnhinweis zu hinterlassen, der insbesondere für Autofahrer wichtig ist: "Nach dem Eisbaden kann es zu Schüttelfrost kommen."
Ansonsten will das neue Jahr gut geplant sein, lassen sich durch den gezielten Einsatz von Brückentagen doch mehrere arbeitsfreie Wochen erbrücken. So liegt der Berliner Frauenfeiertag auf einem Freitag und der Brandenburger Reformationstag, also: Halloween, auf einem Donnerstag. Und der 1. Mai, der Tag der Deutschen Einheit und Weihnachten sind auch mittenmang in der Woche. Und dann ist ja schon wieder Silvester.
Mal schauen, ob ich da runter gehe auf die Straße oder doch lieber das eine übrig gebliebene Tischfeuerwerk zünde.