Wenn man Verbraucherschützern glaubt, dann ist die Bundesregierung mit ihren Maßnahmen auf dem Baugipfel entweder in die falsche Richtung gelaufen oder war zumindest alles andere als Spitze. Einen Weltrekord verdiene sie jedenfalls nicht.

Da geht es der Bundesregierung also wie Reinhold Messner, dem Rekordbergsteiger, dem jetzt zwei Rekorde aberkannt wurden. Unter anderem sei er gar nicht auf dem Gipfel des Annapurna gewesen, sondern 65 Meter davor umgekehrt. Find ich harmlos im Vergleich zu vielem, was sich Investoren auf dem Wohnungsmarkt erlauben.

Reinhold Messner hat mal gesagt, das Besondere an der Sache sei, dass es keine klaren Regeln gebe und nur jeder selbst Richter über das eigene Tun wäre. Also – das hat er übers Bergsteigen gesagt, nicht über neoliberale Immobilienmärkte. Jedenfalls ließe sich wohl nachbessern bei den Maßnahmen, auf die sich der Baugipfel geeinigt hat.

Ich fang direkt mal an. Unter anderem wurde das Thema Miete ja ziemlich links liegen gelassen. Das kann doch auch denen nicht Recht sein, die Profite mit der Miete machen! In deren Interesse wäre doch zum Beispiel ein Mieterdeckel. Nein, nicht Mieten-, MietER-Deckel!

Irgendwo findet sich bestimmt ein bestechlicher Sachverständiger, der gern bestätigt: Statt eines Dachs über dem Kopf reicht auch ein handelsüblicher Topf- oder Pfannendeckel. Oder, letzte Woche habe ich hier in anderem Kontext über Joghurtbecherdeckel geredet, vielleicht genügt ja schon so was. Ein Mieterdeckel eben.

Auch denkbar wäre eine neuartige Grundsteuer: Man muss den Grund angeben, warum man eine Wohnung will. Ein Grund wie "Nicht im Regen sitzen" ergäbe den Höchststeuersatz. Günstiger würde es bei: "Meine zukünftige Nichte will ja vielleicht später in Berlin studieren". Das ist dann wirklich mal der Gipfel.