Ein Kranz hängt beim Richtfest vor einem Neubauprojekt
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Interview - Luczak (CDU): Baugipfel darf nicht nur PR-Veranstaltung werden

Die Bundesregierung verfehlt ihre eigenen Ziele beim Wohnungsbau, gleichzeitig steigen die Kosten stark. Bei einem Gipfeltreffen im Kanzleramt soll es nun um Lösungen gehen. Jan-Marco Luczak, baupolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sagt, es brauche jetzt mutige Entscheidungen. Bauen müsse zur Chefsache werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Wohnungsgesellschaften, Bauunternehmen, Eigentümerverbände und Mieterschutzorganisationen zu einem Wohnungsbaugipfel eingeladen. Jan-Marco Luczak, baupolitischer Sprecher der Unionsfraktion, befürchtet, dass das Treffen nur eine "PR-Veranstaltung" werden könnte.

Die Absage zweier großer Immobilienverbände müsse aber noch nicht bedeuten, dass der Gipfel scheitere - wenn es auch ein fatales Signal sei und zeige, wie wenig Vertrauen in die Bundesregierung bestehe. "Wir brauchen jetzt wirklich mutige Entscheidungen und das Bauen, das muss jetzt zur Chefsache werden", sagt der CDU-Politiker. Kanzler Olaf Scholz (SPD) müsse liefern.

Verzicht auf verschärfte Energiestandards

 

Es gebe eine ganze Reihe hausgemachter Probleme der Bundesregierung beim Wohnungsbau. Luczak fordert etwa, dass Baustandards zur Energieeffizienz vorerst nicht verschärft werden. Tatsächlich bestätigte Bauministerin Klara Geywitz (SPD) der ARD in der Zwischenzeit, dass die Ampel-Koalition auf die geplanten Verschärfungen bei den Energiestandards verzichtet.

Hintergrund

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Sie würde nur mit halbherzigen Maßnahmen gegensteuern. Außerdem gehe es beim Treffen heute nur darum, dass der Bundeskanzler eine aus seiner Sicht positive Bilanz ziehen wolle, so Warnecke.

Problem sei vor allem die Bau-Politik der Regierung: Ein großer Teil der Bauvorschriften müsste laut Warnecke abgeschafft werden, dann sei Bauen auch günstiger.

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