Kultur - Sarah Wedl-Wilson wird neue Berliner Kultursenatorin
Nur drei Tage nach dem Rücktritt von Joe Chialo (CDU) steht seine Nachfolgerin fest: Die bisherige Staatssekretärin Sarah Wedl-Wilson wird neue Berliner Kultursenatorin. Sie kennt das Ressort bereits und wird von vielen als Expertin geschätzt. Von Jan Menzel
Es gehe darum, jemanden zu haben, der die Probleme kenne und das Vertrauen der Kulturschaffenden genieße. So begründete Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) seine Entscheidung, Kulturstaatssekretärin Sarah Wedl-Wilson zur Senatorin zu befördern. Sie hat nun die unbequeme Aufgabe, weitere Millionen aus dem ohnehin schon zusammengestrichenen Kulturtat zu kürzen.
Wie? Wedl-Wilson blieb an dieser Stelle vage, sprach von Fairness, Transparenz und enger Begleitung der Kultureinrichtungen. Berlin werde Kulturmetropole bleiben, sagte sie. Der Regierende Bürgermeister Wegner ergänzte, dass Schließungen von Häusern und Bühnen nicht geplant seien. Sarah Wedl-Wilson hatte vor ihrem Start in der Politik als Rektorin der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin gearbeitet. Zuvor hatte die britisch-österreichische Kulturmanagerin unter anderem bei den Kölner Philharmonikern und den Innsbrucker Festwochen gearbeitet.
Chialo kam in der neuen Bundesregierung nicht zum Zuge
Die Neubesetzung an der Spitze der Kulturverwaltung war notwendig geworden, weil der bisherige Senator Joe Chialo Ende vergangener Woche um seine Entlassung gebeten hatte. In den zwei Jahren seiner Amtszeit hatte Chialo durch überraschende Vorstöße, etwa für eine neue Berliner Zentralbibliothek auf sich aufmerksam gemacht. Aus der Idee wurde jedoch nichts. Im Gespräch war der CDU-Politiker auch als Kulturstaatsminister unter einem Bundeskanzler Merz, kam letztlich aber nicht zum Zuge.