Museum Berlin-Karlshorst, heute "Ort der Kapitulation"
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Interview - Museumsdirektor: Erinnern an den Krieg auch heute noch wichtig

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes bietet das Museum Berlin-Karlshorst viele Veranstaltungen. Museumsdirektor Jörg Morré sagt: Man muss die Geschichte immer und immer wieder erzählen.

Der 8. Mai 1945 markierte das Ende des 2.Weltkriegs. Nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht verkündeten die Alliierten den Sieg über Hitler-Deutschland. 80 Jahre ist das her. Das Gedenken ist aber auch geprägt von der Sorge über die Zukunft. Da ist der Aufstieg rechtspopulistischer Parteien in vielen Ländern und natürlich auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine.

Morré: Kriegsende "nach wie vor gebotenes Thema historischer Aufarbeitung"


Jörg Morré ist der Direktor des Museums Berlin Karlshorst – an diesem Ort wurde vor 80 Jahren die Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnet. Das Erinnern findet er nach wie vor wichtig: "Wir fokussieren auf den deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Aber Deutschland hat fast ganz Europa besetzt und auch unsere westlichen Nachbarländer haben bis heute damit zu tun diese Phase […] aufzuarbeiten. Und das sehe ich nach wie vor als gebotenes Thema historischer Aufarbeitung."

Museumsdirektor: Geschichte muss Jugendlichen verständlich vermittelt werden

 

Aktuelle Studien belegen, dass das Wissen um die NS-Zeit gerade bei jungen Menschen nachlässt. Dagegen, so Morré, helfe, es immer und immer wieder zu erzählen. Außerdem würden historische Stätten durchaus wirken. "Natürlich müssen wir es auf eine Art und Weise tun, in einer Sprache, mit der man die jüngere Generation erreicht. Und das heißt, dass man auch viele Dinge erklärt, die wir älteren vielleicht für selbstverständlich halten", so der Museumsdirektor.

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