Interview - Was bleibt hängen von der verstolperten Kanzlerwahl?
Wie sehr hat die holprige Wahl von Friedrich Merz zum zehnten deutschen Bundeskanzler der neuen Regierung geschadet? Sonja Eichwede (SPD) will ab sofort nach vorne schauen.
Erst im zweiten Anlauf haben die Abgeordneten im Bundestag Friedrich Merz (CDU) zum zehnten deutschen Bundeskanzler gewählt. Es wurde damit eine Zitterpartie, wie es sie noch nie bei einer Kanzlerwahl gegeben hat. Viel wird seitdem spekuliert über die Abweichler im ersten Wahlgang. Wie groß ist der Schaden für die schwarz-rote Koalition?
Sonja Eichwede (SPD) ist Bundestagsabgeordnete mit Wahlkreis Brandenburg an der Havel und wird wohl stellvertretende Fraktionsvorsitzende werden. Sie sieht es als sehr wichtig an, dass Merz im zweiten Wahlgang schließlich doch gewählt wurde. Deutschland bekomme damit eine stabile Regierung, was die Bürgerinnen und Bürger auch erwarteten.
Eichwede: Künftig mit Inhalten überzeugen
Wahrscheinlich habe nicht jeder aus Überzeugung Friedrich Merz gewählt. Aber der SPD-Fraktion sei klar, dass die Verantwortung für das Land überwiege und der Koalitionsvertrag mit der Union umgesetzt werden solle. Unmut habe sie in ihrer Fraktion nicht gespürt, sondern eher den Willen, jetzt anzupacken, so Eichwede.
Jetzt müsse der Blick nach vorne gehen, sagt die SPD-Politikerin: "Ich glaube, bei den künftigen Mehrheiten ist es insbesondere wichtig, mit den Inhalten zu überzeugen und da gute Kompromisse und gute Ergebnisse für unser Land auszuarbeiten. Da ist meine Fraktion sehr stark, da bin ich überzeugt von."