Interview - Ostermärsche: Käßmann fordert mehr Diplomatie im Ukraine-Krieg
Bundesweit finden an diesem Wochenende über 100 Ostermärsche der Friedensbewegung statt. Bisher sei nicht genug Diplomatie eingesetzt worden, um den russischen Angriff auf die Ukraine zu beenden, sagt die Theologin Margot Käßmann.
Das Osterfest ist traditionell auch die Zeit der Pazifisten. Auch in diesem Jahr finden wieder Ostermärsche gegen Kriege und für Abrüstung statt. Doch der Pazifismus hat es derzeit schwer. Denn die einhellige Meinung lautet: Frieden lässt sich aktuell nur durch Militär erreichen.
Käßmann: Europa muss Druck auf China ausüben
Die Theologin und ehemalige Bischöfin Margot Käßmann sieht sich als Mitglied der Friedensbewegung. Im russischen Krieg gegen die Ukraine sei bisher nicht genügend Diplomatie eingesetzt worden, so Käßmann. "Die Europäer müssten Druck auf China ausüben, damit China Druck auf Russland ausübt, damit die Kämpfe ein Ende finden." Dann nur Aufrüstung die Lösung sein solle, sei ihr zu wenig, so die Theologin.
"Jeder sechste Mensch auf dieser Welt lebt zurzeit in einem aktiven Kriegsgebiet", sagt Käßmann. Die Kriege im Kongo, Sudan, Jemen oder Gaza dürften nicht in Vergessenheit geraten. "Wir treten dafür ein, dass es Abrüstung gibt und nicht ständig noch mehr Ausrüstung."