Ein Regionalzug fährt an einer Baustelle in München vorbei.
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Interview - Pro Bahn: Sondervermögen dringend notwendig

Die aktuelle Halbjahresbilanz der Deutschen Bahn weist 1,2 Milliarden Euro Verlust aus. Detlef Neuß von Pro Bahn wundert das dicke Minus nicht. Er sagt, die Schiene sei über Jahrzehnte sträflich vernachlässigt worden.

Der Ruf der Bahn ist in Deutschland schon lange schlecht. Während der Fußball-Europameisterschaft waren die Ausfälle aber so massiv, dass sogar große ausländische Zeitungen darüber berichteten. Doch nicht nur mit ihrem Ruf hat die Bahn zu kämpfen, sondern auch mit der finanziellen Lage: Die Halbjahresbilanz zeigt ein Minus von über 1,2 Milliarden Euro. "Wir haben mit sehr schlechten Zahlen gerechnet", sagt Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn.

Als Ursachen für das Defizit nennt die Bahn das marode Netz, Extremwetterereignisse und Streiks. Dass das die Hauptgründe sind, sieht auch der Fahrgastverbandsvorsitzende so. Vor allem bemängelt er, dass das System Bahn über Jahrzehnte sträflich vernachlässigt worden sei - auch von Seiten der Politik. Es müsse viel mehr Geld in die Schiene gesteckt werden, so wie es andere Länder machten.

Pro Bahn: Finanzminister Lindner bremst

 

Doch von den von der Ampelkoalition versprochenen 45 Milliarden Euro für die Bahn bleibe immer weniger übrig. Dabei ist die Summe nach Ansicht des Fahrgastverbands ohnehin schon zu gering. Eigentlich bräuchte es dringend ein Sondervermögen für die Sanierung der Infrastruktur, sagt Neuß. Aber: "In der Ampel bremst natürlich dann auch der Finanzminister."

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