Die TU-Präsidentin Geraldine Rauch.
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Interview - Stettner (CDU) zur TU-Präsidentin: "Da sind Konsequenzen angesagt"

Eine knappe Mehrheit des Akademischen Senats der TU Berlin hat sich für einen Rücktritt von Präsidentin Geraldine Rauch ausgesprochen. Doch sie wolle im Amt bleiben, erklärte Rauch. Berlins CDU-Fraktionschef Dirk Stettner ist der Meinung, "dass es der Anstand gebührt, dass sie selber sich zurückzieht."

Die CDU im Berliner Abgeordnetenhaus fordert weiter, dass die Präsidentin der Technischen Universität Berlin, Geraldine Rauch, zurücktritt. Wenn jemand in einem solchen öffentlichen Amt einen Post mit einem Hakenkreuz like, sei das kein entschuldbarer Fehler, sagt Fraktionschef Dirk Stettner. "Da sind Konsequenzen angesagt."

Rauch tue alles, "um an ihrem Amt kleben bleiben zu können, obwohl der Funken Anstand dazu beitragen sollte, lange zurückgetreten zu sein." Rauch steht in der Kritik, weil sie unter anderem einen antisemitischen Post auf der Plattform X mit einem Like markiert hatte.

Stettner: Rauch sollte sich selbst zurückziehen

 

"Ich erwarte, dass die notwendigen Gremien sich damit intensiv befassen und sehr genau darüber nachdenken, ob diese Dame in diesem Amt wirklich zu halten ist", so Stettner. Er sei der Meinung, "dass es der Anstand gebührt, dass sie selber sich zurückzieht und nicht darauf wartet, dass sie durch irgendwelche Verwaltungsabläufe noch ein bisschen im Amt bleiben kann."

Hintergrund

TU-Präsidentin Rauch: "Ich trete nicht zurück"

Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin, Geraldine Rauch, lehnt einen Rücktritt von ihrem Amt ab. Das teilte die Universität am Donnerstagabend mit. Rauch reagierte damit auf eine Abstimmung im Akademischen Senat gestern, deren Ergebnis am Donnerstag veröffentlicht wurde. Danach votierten 13 der insgesamt 25 Senatsmitglieder - und damit also eine knappe Mehrheit - für einen Rücktritt der Uni-Präsidentin.

In einer von der Universität verbreiteten Stellungnahme Rauchs hieß es dennoch: "Ich trete nicht zurück." Die Grundordnung der TU Berlin sehe ein geordnetes Verfahren für die mögliche Abwahl der Universitätsleitung vor. Der Akademische Senat habe keinen Abwahlantrag gestellt. "Mich haben viele Aufrufe und Stellungnahmen erreicht, die mich auffordern zu bleiben", so Rauch. "An meinen Fehlern werde ich arbeiten. Im Akademischen Senat habe ich Maßnahmen für einen gemeinsamen Weg in die Zukunft genannt. Das von mir eingereichte Disziplinarverfahren wird eine juristische Bewertung hervorbringen."

Rauch steht in der Kritik, weil sie unter anderem einen antisemitischen Post auf der Plattform X mit einem Like markiert hat. Am Montag wird sich als nächstes das Kuratorium der Technischen Universität mit der Personalie Rauch befassen.

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Geraldine Rauch, Präsidentin der TU-Berlin.
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