Interview - Parteichefin Mohamed Ali: BSW will bei Landtagswahl antreten
Seit Anfang des Jahres gibt es eine neue Partei in Deutschland: das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Am Samstag hat sich der Landesverband Brandenburg in Schwedt gegründet. Die Partei stehe für "ehrliche Politik" und wolle bei der Landtagswahl im Herbst antreten, sagt die BSW-Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali.
Der Gründungsparteitag des BSW fand nicht öffentlich statt; Interessierte und die Presse waren nicht zugelassen. Das sei ein ganz normaler Vorgang, sagt die Co-Parteichefin Amira Mohamed Ali vor Beginn des Treffens. "Wir haben das in anderen Landesverbänden auch so gehandhabt und damit haben wir gute Erfahrungen gemacht", erklärt sie. "Es geht vor allem darum, dass wir hier den Landesverband gut gründen, dass entsprechend die Wahlen stattfinden. Und stimmberechtigt sind ja nur die Mitglieder."
Der BSW strebe es "ganz dringend" an, bei der Landtagswahl in Brandenburg im September anzutreten, so Mohamed Ali. Als Landesvorsitzender stelle sich der Potsdamer Arbeitsrichter Robert Crumbach zur Wahl, Landesgeschäftsführer könnte Stefan Roth werden, der früher der Linken in Brandenburg war.
Mohamed Ali: "Großes Bedürfnis nach vernünftiger Politik"
Sie beobachte ein großes Interesse am BSW und viel Unterstützung für die neue Partei - bundesweit und in Brandenburg, erklärt die Co-Vorsitzende. "Wir sehen, dass da ein großes Bedürfnis ist nach einer vernünftigen Politik, die sich wirklich an den Interessen der Bevölkerung orientiert", so Mohamed Ali. "Das ist schon lange nicht mehr der Fall. Wir erleben eine Politik, die sich vor allen Dingen an bestimmten Klientelen orientiert."
Das seien vor allem die mächtigen Lobbys, die Energiekonzerne und Waffenkonzerne, meint die BSW-Co-Vorsitzende. „Viele Menschen wünschen sich zu Recht eine ehrliche Politik, also Politiker, die dazu stehen, was sie sagen“, so Mohamed Ali. "Und für all das stehen wir als Bündnis Sahra Wagenknecht. Ich glaube schon, dass wir da viel bewegen können."
Konkret wolle das BSW dafür sorgen, dass Industriearbeitsplätze in Brandenburg erhalten bleiben und Kommunen finanziell entlastet würden. Weitere wichtige Themen der Partei seien Migration, Gesundheitspolitik und Bildung.