Interview - Verband AbL fordert Tierwohlabgabe und Preismitsprache
Die Grüne Woche in Berlin beginnt - begleitet von weiteren Protesten der Landwirtinnen und Landwirte. Zwar habe Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) Verbesserungen angekündigt, sagt Xenia Brand von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Doch es komme jetzt auf die Umsetzung an.
"Die Kürzungen beim Agrardiesel sind natürlich ein schmerzhafter Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt bei den Betrieben", sagt AbL-Geschäftsführerin Xenia Brand. "Aber es geht eben auch um das große Ganze." Die beiden wichtigsten Punkte seien die Tierwohlabgabe und ein Mitspracherecht bei der Preisgestaltung.
"Milchbäuerinnen und Milchbauern müssen jetzt endlich in die Lage versetzt werden, auf Augenhöhe mit den Molkereien kostendeckende Preise zu verhandeln", erklärt Brand. "Denn bisher sind sie Preisnehmer." Der AbL begrüße die angekündigten Verbesserungen von Landwirtschaftsminister Özdemir. "Doch da kommt es jetzt auf die Umsetzung an und das fordern wir ein."
Die Landwirtschaft brauche eine bessere Einkommenssituation, Perspektiven und Planungssicherheit, so Brand. "Die Vorschläge liegen auf dem Tisch - es gab die Zukunftskommission Landwirtschaft, es gab die Borchert-Kommission, die Maßnahmen sind absolut klar", sagt sie. "Ich erwarte da jetzt dringendes politisches Handeln."