Interview - Brandenburgs CDU-Chef Redmann ist gegen AfD-Verbot
In Berlin und Potsdam sind Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Auch Jan Redmann, Chef der Brandenburger CDU, war dabei. Statt ein AfD-Verbot anzustreben, setzt er mehr auf inhaltliche Auseinandersetzung mit der Partei.
Der Brandenburger CDU-Chef Jan Redmann spricht sich gegen ein Verbotsverfahren gegen die AfD aus. Das würde nur den "Opfermythos der Partei" stärken, so der Spitzenkandidat der CDU. Stattdessen müssen sich die anderen Parteien mehr mit den Inhalten der AfD auseinandersetzen. Das sei bislang zu oberflächlich geschehen.
Redmann: Auch wirtschaftliche Folgen bei AfD-Wahlerfolg sehen
Man müsse sehen, was die AfD für das Leben in Deutschland bedeute. Dazu gehöre die Migration, aber beispielsweise auch die Wirtschaft. Als Beispiel nennt Redmann die Bauernproteste. Zu wenigen Landwirtinnen und Landwirten sei bekannt, dass die AfD in ihrem Grundsatzprogramm Subventionen streichen wolle.
Geschäftsgrundlage vieler Unternehmen bedroht
"Viele Arbeitsplätze in Brandenburg hängen ab vom Export. Die AfD will aus Freihandelsabkommen aussteigen und die EU schwächen, das ist die Geschäftsgrundlage von ganz vielen Unternehmen, die wir haben im Land Brandenburg", sagt Redmann. Das würde ihm zufolge Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation und damit auch die Einkommen haben - bei Wahlerfolgen der AfD. "Das ist auch viel zu wenigen Menschen bekannt."