Polizisten stehen an Silvester bei einer pro-palästinensischen Demonstration am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg.
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Interview - Polizeigewerkschafter: Ruhigeres Silvester durch hohe Präsenz

Auch in dieser Silvesternacht ist es in Berlin vereinzelt zu Ausschreitungen und Angriffen auf Einsatzkräfte gekommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist es laut einer vorläufigen Bilanz aber ruhiger geblieben. Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, führt das vor allem auf die hohe Zahl von 4000 Polizisten im Einsatz zurück.

Die Berliner Polizei hat in der Silvesternacht laut einer vorläufigen Bilanz mehr als 300 Menschen festgenommen. An einigen Stellen kam es auch wieder zu Angriffen auf Einsatzkräfte. Allerdings sollen weniger Beamte mit Raketen oder Böllern beschossen worden sein als im Vorjahr.

Weh: Zweifel an Wirkung von Präventionsmaßnahmen

 

Für den Berliner Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Stephan Weh, liegt der Grund für die positive Bilanz der Silvesternacht vor allem an der hohe Zahl von 4000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. "Wenn wir mit so vielen Einsatzkräften vor Ort sind, dann können wir natürlich ganz anders agieren, aber auch viel schneller reagieren", sagt Weh.

Für den Gewerkschafter ist diese "riesige Zahl" der Einsatzkräfte die alleinige Ursache dafür, dass die Silvesternacht relativ ruhig verlaufen ist. "Alle anderen Begleitmaßnahmen, zum Beispiel Präventionsmaßnahmen - ob die bei den Menschen zünden, die die letzte Nacht trotzdem wieder Polizei und Feuerwehr angriffen, das bezweifeln wir", sagt Weh.

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Eine leer geschossene Feuerwerksbatterie in einem Hinterhof.
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Berlin und Brandenburg - Berlin feiert friedlicher als im Vorjahr

Nach den Angriffen auf Rettungskräfte im Vorjahr wurden in Berlin in der Silvesternacht alle Einsätze in Brennpunktgebieten von der Polizei abgesichert. 4000 Beamte waren im Einsatz, mehrere Staatsanwälte auf Abruf. Am frühen Morgen zogen die Einsätzkräfte eine recht positive Bilanz. Von Sebastian Schöbel