Polizei in der Silvesternacht 22/23 in Berlin
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Interview - Polizeipräsidentin Slowik: Haben "kluges Konzept" für Silvester

An Silvester 2023 werden in Berlin bis zu 3000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein. Die Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte vor einem Jahr habe man intensiv nachbereitet und eine gute Taktik für dieses Jahr entwickelt, sagt Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik.

Der Polizeieinsatz am Sonntag wird einer der größten in Berlin in den letzten Jahrzehnten sein. "Nicht die Masse allein macht es friedlich, sondern ein kluges Konzept und eine seit Monaten entwickelte Taktik", erklärt Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Es gebe schon seit Wochen Präventionsmaßnahmen und in der Silvesternacht werde es eine große Polizeipräsenz "in Brennpunkten und Pyro-Verbotszonen" geben. Einer der zentralen Einsatzorte sei der Norden von Berlin-Neukölln.

Ganz zentral sei dabei auch, die Rettungskräfte zu schützen. "Das ist insbesondere in der Nachbereitung des letzten Silvestereinsatzes sehr deutlich geworden", so Slowik. Die Polizei stimme sich dafür eng mit der Feuerwehr ab. "Wir werden bestimmte Wachen von vornherein sichern und werden lageangepasst die Feuerwehr begleiten."

Neue Rechtsgrundlage für Polizeieinsätze


Dort sei auch eine pro-palästinensische Demonstration verboten worden, sagt die Polizeipräsidentin. "Wir untersagen Versammlungen nur in Ausnahmen - immer dann, wenn wir Straftaten im Umfeld oder aus der Versammlung heraus erwarten", erklärt Slowik. "Und bei einer Versammlung, die in den späten Nachtstunden bis 0 Uhr am Hermannplatz stattfinden will, ist aus unserer Sicht deutlich mit einem Zulauf von Randalierern zu rechnen."

Die Politik habe der Polizei erst kürzlich - am 24. Dezember - eine neue Rechtsgrundlage für die Einsätze verschafft. "Wir können Bodycams endlich in Räumen und Hausfluren einsetzen", so die Polizeipräsidentin. "Und wir können Menschen bis zu fünf Tage in Präventivgewahrsam nehmen, womöglich also auch über die Silvesternacht hinweg." Man werde konsequent, aber immer auch verhältnismäßig vorgehen, betont Slowik.

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