Interview - Kiesewetter (CDU): Bei Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen
Der eskalierte Nahost-Konflikt und die Auswirkungen in Deutschland dominieren die öffentliche Aufmerksamkeit. Der Krieg in der Ukraine dürfe darüber nicht vergessen werden, mahnt der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. Beide Kriege seien miteinander vernetzt.
Bei einer Wirtschaftskonferenz in Berlin wird am Dienstag über den Wiederaufbau der Ukraine beraten. Dazu wird auch der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal erwartet. Die Sorge, dass die aktuelle Eskalation im Nahost-Konflikt den Krieg in der Ukraine aus dem öffentlichen Bewusstsein drängen könnte, treibt die ukrainische Regierung derzeit um.
Auch CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter fordert, dass die Unterstützung für die Ukraine angesichts der aktuellen Lage nicht nachlassen dürfe. Der russische Präsident Wladimir Putin profitiere davon, dass die internationale Aufmerksamkeit derzeit vor allem auf Israel liegt.
Kiesewetter: Konflikte in Israel und Ukraine sind vernetzt
"Wir müssen uns vor Augen führen, dass wir es nicht mit getrennten Kriegsschauplätzen zu tun haben", sagt Kiesewetter. Stattdessen seien beide Konflikte mitenander vernetzt. Es handele sich in beiden Fällen "um einen Krieg gegen die regelbasierte Ordnung des Westens".
Von der Bundesregierung fordert der Oppositionspolitiker mehr Erklärungen und die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse deutlich machen, dass es auch im deutschen Interesse sei, die Ukraine weiter zu unterstützen, so Kiesewetter.