Ein junger Kranich (Grus grus), der von der Tier- und Naturschützerin Beate Blahy aufgezogen wird, fliegt am frühen Morgen zum Sonnenaufgang über die neblige Landschaft.
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Interview - Kranichwoche beginnt - "Ideale Schlafplätze in der Oderaue"

Wie jedes Jahr ziehen zahlreiche Kraniche vom Norden Richtung Süden - und rasten dabei unter anderem im Nationalpark Unteres Odertal in Brandenburg. Die Kraniche finden dort ideale Schlafplätze, die selten sind, erklärt Nationalparkleiter Dirk Treichel.

In der Oderaue "gibt es flach überflutete Bereiche, wo die Kraniche nachts stehen können, aber gleichzeitig von Wasser umgeben sind", so Dirk Treichel, Leiter des Nationalparks Unteres Odertal. "Dadurch sind sie relativ sicher vor Fressfeinden wie Fuchs oder Wolf." Solche Plätze gebe es nur an ganz bestimmten Orten in Norddeutschland.

Die "Kranichwoche" findet vom 29. September bis zum 8. Oktober statt. Der Nationalpark bietet passend dazu Veranstaltungen und Touren an. "Wir haben gemeinsam mit vielen Partnern sehr viele Aktionen vorbereitet", sagt Treichel. "Und wir können mit Sicherheit sagen: Jeder, der zu uns kommt, wird auch Kraniche hören und sehen können."

Geplant sind etwa Kanutouren zu den Schlafplätzen, Exkursionen zu Fressplätzen und Vorträge. Wer es jetzt nicht schafft, ins Untere Odertal zu fahren, hat aber auch später noch Chancen, die Tiere zu beobachten. "Die Kraniche sind noch längere Zeit da, also bestimmt bis Ende Oktober", so Treichel.

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