Interview - Ernährungsexpertin: "Wir essen zu viel und zu oft"
In jüngster Zeit gab es mehrere Studien, die zeigen, dass immer mehr Menschen in Deutschland übergewichtig sind. Ein großes Problem seien Fertigprodukte, zu häufiges Essen und zu wenig Bewegung, sagt Annette Schürmann vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam.
Dass die Menschen immer dicker werden, verwundere, sagt die Ernährungswissenschaftlerin: "Da jeder im Grunde genommen weiß, dass zu viel Essen, zu wenig Bewegung, mehr Kilogramm auf die Waage bringt und dann auch unser Krankheitsrisiko erhöht", sagt Annette Schürmann vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam.
Früher habe man sich mehr Zeit genommen, ausgewogen zu kochen und zu essen. Zu häufiges Essen führe zudem dazu, dass die Menschen insulinresistent werden. Die Ernährungsforscherin sagt: "Wenn wir jung sind, schlank sind, ist das Insulin in der Lage, unserem Gehirn zu signalisieren, dass wir satt sind." Bei einer Insulinresistenz fehle dieses Sättigungssignal.
Ernährungsforscherin: Lieber längerer Spaziergang als mit Chipstüte auf dem Sofa
"Wir haben durch unsere beruflichen Tätigkeiten unsere körperliche Aktivität über die Jahre reduziert", so Schürmann. Man müsse sein Verhalten aktiv ändern, um dem Teufelskreis entgegenzuwirken. Etwa dadurch, dass man den Aufzug nimmt anstelle der Treppen. "Wir versuchen, abends nach dem Essen einen längeren Spaziergang zu machen, statt uns auf das Sofa setzen mit einer Tüte Chips", rät die Wissenschaflerin.