Zwei Wolfswelpen streifen in der Kernzone der Döberitzer Heide durch das Gras.
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Interview - Minister Vogel: Tierhalter müssen Wolf-Herdenschutz mehr nutzen

Der Wolf ist in Brandenburg wieder verbreitet und die Zahlen getöteter, verletzter und vermisster Nutztiere steigen. Waren es im Jahr 2007 nur vier Risse im ganzen Bundesland, stieg die Zahl im Jahr 2022 auf 1100 Risse. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) mahnt mehr Herdenschutz an.

Für Landesumweltminister Axel Vogel (Grüne) ist der wiederangesiedelte Wolf in Brandenburg vor allem eine "Bereicherung des Ökosystems" und eine "Erfolgsgeschichte des Artenschutzes". Das Tier sei streng geschützt und habe einen großen Nutzen für die Natur, indem es gewissermaßen als "Gesundheitspolizist im Wald" agiere und anderen Tieren damit eine gute Entwicklung ermögliche.

Viele Wolfsangriffe gegen ungeschützte Herden

 

Normalerweise scheuten Wölfe die Menschen, so Vogel. Aber sie seien eben Raubtiere, die auch ihre Chance nutzten, wenn sie leicht Nutztiere jagen könnten. Die stark gestiegene Rissstatistik von getöteten Nutztieren führt Vogel auch auf zu geringen Schutz der Herden zurück. Das Land fördere die Schutzmaßnahmen mit viel Geld, dennoch seien drei von vier Wolfsangriffe gegen Herden, die ungeschützt seien.

Auch Wölfe, die Schutzmaßnahmen umgehen

 

Aber natürlich hätten auch einige Wölfe gelernt, die Schutzbereiche zu überwinden, sagt Vogel. Diese Tiere gelten dann als "schadstiftende Wölfe", die man "entnehmen" müsse, damit sie nicht weiteren Schaden anrichteten.

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Ein Wolf im Wildpark Schorfheide liegt in seinem Gehege.
picture alliance/dpa

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