Interview - BBU: Kooperation statt Konfrontation in Berliner Wohnungspolitik
Am Dienstag ist es ein Jahr her, dass in Berlin das Bündnis für Wohnungsbau und bezahlbares Wohnen unterzeichnet wurde. Maren Kern vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) zieht ein positives Fazit. Denn zu lange hätten die verschiedenen Institutionen gegeneinander statt miteinander gearbeitet.
Maren Kern ist Vorständin des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) und vertritt damit etwa 350 Unternehmen - von Vonovia über die landeseigenen Wohnungsunternehmen bis hin zu Genossenschaften. Der BBU ist Teil des Wohnungsbündnisses.
Kern lobt "ganz klares Signal" aus der Wohnungspolitik
Kern sagt: "Es ist gut, dass wir dieses Bündnis hier für Wohnungsneubau und bezahlbaren Wohnraum in Berlin haben." Jahrelang sei die Wohnungspolitik von konfrontativen Themen wie Mietendeckel oder Enteignungen geprägt worden.
Jetzt werde stattdessen ein "ganz klares Signal" für Kooperation statt Konfrontation gesetzt. "Das ist wirklich ein ganz wesentlicher Punkt, dass man nicht gegeneinander arbeitet, sondern zusammen etwas bewältigt." Gerade bei den Themen Neubau und Mietenregulierung sei das wichtig.
Mehrere Forderungen an den neuen Senat
Der BBU habe im vergangenen Jahr seine Hausaufgaben für mehr bezahlbaren Wohnraum erledigt, sagt Kern. "Wir haben geliefert, und jetzt muss das Land liefern." Denn unter dem rot-grün-roten Senat in Berlin und wegen der Wiederholungswahl im Februar dieses Jahres sei viel liegengeblieben, kritisiert sie. "Wir brauchen jetzt einfach dringend die Verwaltungsreform, mehr Förderung, und auch mehr Kostenbewusstsein." Sonst werde das Bauen und Modernisieren in Berlin weiter erschwert und verteuert.