Ein ukrainischer Soldat hält ein Maschinengewehr im Anschlag, nahe der ukrainischen Stadt Soledar
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Interview - Militärexperte: Ukraine noch nicht bereit für Frühjahrsoffensive

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenkskyj ist auf Europa-Reise und wirbt um mehr Waffen. Derweil erwarten Beobachter den Beginn der ukrainischen Frühjahrsoffensive. Hans-Lothar Domröse, Nato-General a.D., sieht die Ukraine dafür trotz der neuen Waffenlieferungen aus dem Westen noch nicht gewappnet.

Hans-Lothar Domröse ist Bundeswehr-General a.D., er war unter anderem in Afghanistan und im Kosovo im Einsatz und war deutscher Vertreter im NATO-Militärausschuss. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat aus Domröses Sicht dem ukrainischen Präsidenten bei dessen Berlin-Besuch "sehr, sehr viel versprochen". Die jüngst angekündigten deutschen Lieferungen enthielten in etwa doppelt so viele Waffen wie Deutschland bislang insgesamt geliefert habe.

"Endlich bekommt Selenskyj das, was er immer gefordert hat"

 

Darüber hinaus hat der britische Premier Rishi Sunak Selenskyj Angriffsdrohnen versprochen. Dazu sagt Domröse: "Endlich bekommt Selenskyj das, was er immer gefordert hat: weitreichende Waffen. Denn er will die Russen ja im Hinterland treffen." Damit kämen die ukrainischen Streitkräfte bis zur Krim.

Bis jetzt seien die ukrainischen Soldaten immer im Nachteil gewesen, weil sie nicht die Befehls- und Logistikstellen der russischen Streitkräfte hinter den Frontlinien treffen konnten. "Jetzt wird es schwieriger für den Russen", sagt Domröse.

Domröse: Ukraine hat noch nicht genug Waffen für Offensive

 

Trotz der neuen Waffenlieferungen aus westlichen Staaten, sei die Ukraine noch nicht vollends für eine mögliche Offensive gewappnet, sagt Domröse. "Ich denke, dass Selenskyj noch nicht genug Zeug beisammen hat, um die sogenannte Frühjahrsoffensive zu starten. Denn die muss erfolgreich sein, er hat sozusagen nur einen Schlag und einen Stoß – entweder gelingt er nicht oder nicht."

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