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Interview - Tory-Politiker Hands über Johnson-Nachfolge: "Sunak ist die bessere Wahl"

Die Entscheidung über die Nachfolge von Boris Johnson als Tory-Parteichef und damit wohl auch als britischer Regierungschef fällt zwischen Außenministerin Liz Truss und Ex-Finanzminister Rishi Sunak. Der britische Energieminister Greg Hands hat einen klaren Favoriten.

Im Wettbewerb um die Nachfolge des scheidenden britischen Premierministers Boris Johnson sind noch eine Kandidatin und ein Kandidat übrig. Die Entscheidung über den Parteivorsitz der Tories und damit auch über das Amt des britischen Regierungschefs fällt zwischen der britischen Außenministerin Liz Truss und dem ehemaligen Finanzminister Rishi Sunak. Die beiden erhielten bei der Abstimmung der konservativen Parlamentsfraktion am Mittwoch die meisten Stimmen.

Der Tory-Abgeordnete und britische Energieminister Greg Hands hat einen klaren Favoriten: "Rishi Sunak ist die bessere Wahl." Auch Außenministerin Truss sei zwar eine sehr erfahrene Politikerin. Doch für Hands ist Wirtscahftsexperte Sunak in der aktuellen Situation die bessere Wahl als Premierminister. "Die großen Herausforderungen in Großbritannien in den kommenden Jahren sind auf jeden Fall wirtschaftliche." Außerdem glaubt Hands, dass Sunak auch größere Chancen habe, sich in einer Wahl gegen die Labour-Partei durchzusetzen.

Neue Regierung nach der Sommerpause

 

Die Entscheidung zwischen Truss und Sunak soll am 5. September fallen. So lange wird Boris Johnson weiter als Premierminister fungieren. Für Tory-Politiker Hands ist das kein Problem. Das sei nichts Ungewöhnliches für die britische Politik. Außerdem brauche seine Partei auch noch etwas Zeit, damit die Parteimitglieder die richtige Entscheidung treffen könnten. "Es wird Debatten und Abstimmungen in jedem Wahlkreis im Vereinigten Königreich geben."

Nach der Sommerpause des britischen Parlaments könne die neue Regierung dann mit frischer Kraft starten, erklärt Hands. Aufgrund der deutlichen Mehrheit für die Tories im Parlament hält Hands Neuwahlen für unnötig. "Ich denke, die neue Regierung wird regierungsfähig sein mit einer guten Mehrheit." Auch die Bevölkerung wünsche sich zwar neue Impulse von der Politik, aber nicht unbedingt Neuwahlen, so Hands.