Armin Mueller-Stahl vor einem jüdischen Portrait
Bild: Margret Witzke, VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Ausstellung auf Schloss Neuhardenberg - Armin Müller-Stahl: Gegen des Vergessen

Schauspiellegende Armin Müller-Stahl ist schon seit Jahren auch ein anerkannter Maler, Musiker und Autor. In den letzten Jahren hat er etwa 100 Portraits jüdischer Persönlichkeiten geschaffen - 33 davon sind noch bis zum 14.08.2022 in der Orangerie von Schloss Neuhardenberg zu sehen.

Armin Müller-Stahl gehört zu den wenigen deutschen Schauspielern, die auch internationale Stars sind. Und er gehört zu den ganz wenigen deutschen Oscar-Preisträgern - 1997 erhielt er die Trophäe für seine Rolle in "Shine - Der Weg ins Licht".

Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon eine sehr bewegte Karriere hinter sich. Diese begann in den 50er Jahren in der DDR - mit einem Engagement am Berliner Ensemble. Später spielte Müller-Stahl auch an der Volksbühne in Ostberlin. Ab 1960 wurde er mehr und mehr zum Fernseh- und Kino-Star in der DDR, u.a. durch seine Rollen in "Nackt unter Wölfen", "Jakob der Lügner" oder in der Serie "Wege übers Land".

Nachdem er sich 1976 gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann ausgesprochen hatte, hatte er quasi Berufsverbot. In dieser Zeit entstand sein Roman "Verordneter Sonntag".
1980 durfte er endlich nach West-Berlin ausreisen.

Genau wie sein Freund Manfred Krug fasste er hier schnell Fuß und wurde nun auch dem westdeutschen Publikum bekannt. So spielte er z.B. 1981 eine der Hauptrollen in "Lola", einem Film von Rainer Werner Fassbinder.

Schauspieler Maler Autor Musiker

Seit vielen Jahren hat Armin Müller-Stahl sich vor allem als Maler einen Namen gemacht. In den letzten beiden Jahren hat er mit dem Zyklus "Jüdische Freunde. Schicksale, Weggefährten, Porträts" etwa 100 Portraits jüdischer Persönlichkeiten geschaffen, welche darüber hinaus Schlaglichter auf Armin Mueller-Stahls bewegtes, großes Leben werfen.

Eine Auswahl von 33 Porträts ist nun in der Orangerie von Schloss Neuhardenberg zu sehen sein. Darunter das Walther Rathenaus, des Verteidigers der Weimarer Republik, der zuletzt als ihr Außenminister den Anfeindungen der Demokratie zu begegnen suchte und der unweit von Neuhardenberg in Bad Freienwalde seinen Wohn- und Rückzugsort hatte. Vor 100 Jahren wurde dieser große Demokrat von Rechtsextremen ermordet.