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Seit 2009 ist Joachim Keller mittlerweile EU-Parlamentarier. Sabrina Wendling will für "Expedition EU" wissen, mit welchem Selbstverständnis er arbeitet.
Er stellt sich in die dritte Reihe hinter die anderen Politiker. Auffallen will er offensichtlich nicht, aber dabei sein. Als wir später in einem Café sitzen, will ich wissen, was ihn bei seinem ohnehin vollen Terminkalender auch noch hierher geführt hat.
Joachim Zeller: "Also zunächst hat das mal was mit Joachim Zeller und zu tun und dass Joachim Zeller mal Bezirksbürgermeister von Mitte war."
Das war er sogar zehn Jahre lang. Und es scheint mir, als fühle er sich immer noch so. Ich lerne: Wer Joachim Zeller ohne seine Erfahrungen als Bezirksbürgermeister betrachtet, kann den Anspruch, den er als EU-Parlamentarier an sich hat, kaum verstehen.
Joachim Zeller: "Also ich kann da keinen Haken dran machen. Dazu warne diese Jahre viel zu intensiv und auch prägend für mich. Und gleichzeitig ist es auch das Kapital, das mir jetzt zu Gute kommt. Die Probleme, aber auch die Chancen, die Großstädte haben am Beispiel Berlins im Europäischen Parlament zu vermitteln, darin sehe ich meine Aufgabe."
Ansprechpartner für alles, was Berlin betrifft
Dass Joachim Zeller sich als Ansprechpartner fühlt für so ziemlich alles, was Berlin betrifft, erscheint mir - je länger ich darüber nachdenke - auch gar nicht so abwegig. Immerhin sagt er von sich selbst, er sei bedingungsloser Regionalist. Er will einerseits die Regionen und andererseits die europäische Ebene stärken. Aber zumindest bis jetzt gibt es noch eine andere Ebene, die sich in den Vordergrund drängt.
Joachim Zeller: "In der Wahrnehmung in den meisten Ländern, auch bei uns zu Hause, erscheinen wenn dann immer noch die Regierungschefs der nationalen Regierungen als die, die Europa bestimmen und das Parlament hat so ein bisschen ein Schattendasein. Ich glaube, das ist eine Herausforderung für die nächsten fünf Jahre."