- Humboldthafen - Wohnen an der Waterkant
Auch Berlin hat bald ein Hafenviertel – neben dem Hauptbahnhof soll in direkter Wasserlage ein neues Stadtquartier entstehen. Dagegen und gegen andere Vorhaben am Bahnhof regt sich aber Widerstand.
Was Hamburg kann, konnte Berlin bisher nicht: Eine "Hafencity“ mit eigenem Flair hatte die Hauptstadt nicht im Angebot. Das soll sich ändern. Am Humboldthafen neben dem Berliner Hauptbahnhof ist ein neues Stadtquartier geplant.
Umstrittene "Attraktivität an der Wasserkante"
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher lobte damals die Architektur mit Glas, Balkonen und Erkern. Im Erdgeschoss sind jeweils Geschäfte und Restaurants vorgesehen. Sie werden die "Attraktivität des Humboldthafens insbesondere an der Wasserkante stark erhöhen", sagte Lüscher. Zugleich gab es aber Proteste. Von zu wenig preiswertem Wohnraum und zu dichter Bebauung war die Rede.
"Wild und verwunschen - das kommt nicht wieder"
Unser Reporter Oliver Soos besuchte das Areal am Dienstag mit dem Ü-Wagen und sprach mit Susanne Torka vom Betroffenenrat Lehrter Straße.
Sie berichtete, dass die Brache früher "wild und verwunschen" war, die Anwohner hätten gern unter Fliederbüschen am Ufer gesessen - "so etwas kommt nicht wieder". Sie befürchte, dass das Flair des Humboldthafens komplett verloren geht. Die Anwohner könnten nicht mehr ungehindert ans Wasser, die neuen Gebäude würden zu "dicht und hoch" gebaut. Zudem glaubt Susanne Torka, dass die meisten Anwohner keine exorbitanten Mieten zahlen können.
Am Mittwoch meldet sich Oliver Soos in unserer Reihe "Baustelle Berlin" um 13.25 Uhr vom Park am Gleisdreick.