Vor 60 Jahren - Der 17. Juni 1953

Weniger als vier Jahre nach ihrer Gründung stand die DDR im Juni 1953 vor einer schweren Krise. Tausende Menschen protestierten gegen ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen. Sowjetische Panzer hielten den Aufstand im Zaum.

Aus einem Aufbegehren von unzufriedenen Arbeitern wurde innerhalb kurzer Zeit ein Volksaufstand. Bis zu einer Million Menschen, Arbeiter, Bauern, Intellektuelle gingen in über 700 Orten in der DDR auf die Straße, trafen sich zu Kundgebungen und streikten.

Die Protestierenden wehrten sich gegen verschlechterte Lebensbedingungen, gegen politische Unterdrückung und zu hohe Normen in den Betrieben. Von den Bauarbeitern in der Berliner Stalinallee ging der Protest aus und verbreitete sich wie ein Flächenbrand.

Begonnen hatten die Unruhen mit einem spontanen Streik am 16. Juni. Obwohl das SED- Politbüro noch am Abend beschloss, die gerade erst beschlossene Normenerhöhung wieder zurückzunehmen, weitete sich am folgenden Tag der Protest zu einer landesweiten Volkserhebung aus. Erst wurden eine bessere Bezahlung und niedrigere Normen gefordert, schon bald freie Wahlen und eine andere Regierung.
Die sowjetische Stadtkommandantur verhängte das Kriegsrecht über den Ostteil Berlins und die meisten DDR-Kreisstädte. Die Sowjetarmee und die Volkspolizei schlugen den Aufstand blutig nieder.

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17. Juni 1953: Von der sowjetischen Besatzungsmacht eingesetzte Panzer zur Niederschlagung der Unruhen in der Schützenstrasse - Quelle: Bundesarchiv

60 Jahre nach dem Aufstand - 17. Juni: Die Inforadio-Zeitzeugen erzählen

60 Jahre nach den Ereignissen erinnert Inforadio in Zusammenarbeit mit der rbb Abendschau und Brandenburg Aktuell an den 17. Juni 1953. Wir haben die Hörer und Zuschauer aufgerufen, uns ihre Geschichten und Erinnerungen zu erzählen. Zu hören sind diese vom 10.-15. Juni im Inforadio und zu sehen abends in der Abendschau und bei Brandenburg Aktuell um 19.30 Uhr im rbb Fernsehen.