Die finanziellen Leistungen der Pflegekassen sind fast alle um vier Prozent gestiegen. Konkret bedeutet das:

Pflegegeld Pflegestufe 1:  244 Euro (bisher 235)
Pflegegeld Pflegestufe 2:  458 Euro (bisher 440)
Pflegegeld Pflegestufe 3:  728 Euro (bisher 700)

Pflegesachleistungen: max. 1.612 Euro (bisher 1.550)

Weitere Änderungen:

- Für Umbauten wie Rollstuhlrampen oder die Verbreiterung von Türen gibt es seit Jahresbeginn bis zu 4.000 Euro (bisher max. 2.557). Bei mehreren zusammenlebenden Pflegebedürftigen werden statt bisher 10.228 Euro nun bis zu 16.000 Euro bewilligt.
- Für sogenannte niedrigschwellige Betreuung wie Begleitung bei Arztbesuchen oder Unterstützung bei Einkäufen bekommen nun alle Pflegebedürftige 104 Euro im Monat (bisher nur Menschen der Pflegestufe Null)

Bis Ende letzten Jahres konnten sich Arbeitnehmer zehn Tage von ihrem Arbeitgeber freistellen lassen, um in akuten Fällen die Pflege eines Angehörigen zu organisieren, doch war dies unbezahlt. Das hat sich geändert: Die Pflegeversicherung bezahlt etwa 90 Prozent des Nettolohns.

Außerdem können Menschen, die Angehörige pflegen, ihre Arbeitszeit für einen Zeitraum von zwei Jahren auf mindestens 15 Wochenstunden absenken.

Die Bundesregierung plant ab 2017 einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff mit einer Ausweitung von bisher drei Pflegestufen auf dann fünf. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff soll dem besonderen Hilfs- und Betreuungsbedarf von Menschen mit psychischen und kognitiven Einschränkungen, wie etwa Demenzkranken, besser gerecht werden.

Die am 29. April 2015 vom Kabinett beschlossene "Vorziehregelung" stellt eine Formulierungshilfe für einen Änderungsantrag zum Entwurf des Präventionsgesetzes dar, das sich derzeit im parlamentarischen Verfahren befindet.