FAQ

• Berlin oder Hamburg - Welche Stadt hat die besseren Chancen?

  Maßgeblich für den Erfolg einer Stadt ist die Unterstützung der Bürger. Bei einer ersten Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) Ende 2014 sprachen sich in Hamburg nur 53 Prozent für Olympia in der Hansestadt aus, in Berlin waren es noch weniger: 48 Prozent.

  Im Februar folgte eine weitere Umfrage. Der DOSB will sich bei seiner Entscheidung maßgeblich an den Ergebnissen orientieren. Im Herbst soll in der Gewinnerstadt außerdem noch eine Bürgerbefragung durchgeführt werden.
  

  Die deutschen Spitzenverbände und Landessportbünde gelten eher als Unterstützer von Berlin und verweisen auf die größere Erfahrung der Hauptstadt bei internationalen Großveranstaltungen. Diese Organisationen sind bei einem Votum auf der außerordentlichen DOSB-Mitgliederversammlung am 21. März stimmberechtigt.
  

• Wie geht es jetzt weiter?

  Beide Städte arbeiten an ihren Plänen und den Finanzierungskonzepten. Am 10. März wird das Ergebnis der Forsa-Umfrage in beiden Städten verkündet. Der DOSB entscheidet am 21. März, nach einer Empfehlung des Präsidiums vom 16. März. Anschließend wird in der Gewinnerstadt eine Bürgerbefragung abgehalten.
  

• Wer sind die internationalen Gegner einer deutschen Bewerbung?

  Bislang haben Rom für Italien und Boston für die USA ihre Bewerbungen offiziell angekündigt. Als Favorit gilt Boston. Dass der IOC im letzten Jahr die Verträge mit dem amerikanischen Olympia-Sender NBC für die Rekordsumme von 7,65 Millarden Dollar verängerte, könnte einen gewissen Einfluss auf die Entscheidung haben.
  
  Auch Paris erwägt eine Bewerbung - 100 Jahre nach den Spielen 1924. Istanbul überlegt nach fünf vergeblichen Anläufen einen sechsten Versuch. Doha, beim Rennen um die Spiele 2016 und 2020 bereits in der Vorauswahl gescheitert, wird es wohl auch noch einmal wagen. Zudem könnten Kapstadt oder Durban versuchen, die Spiele erstmals nach Afrika zu holen.

• Wie groß sind die deutschen Chancen, im ersten Anlauf für 2024 den Zuschlag zu bekommen?

  Nicht besonders groß. Pyeongchang zum Beispiel bekam als Gegner von München im Rennen um die Ausrichtung der Winterspiele 2018 erst im dritten Anlauf den Zuschlag der Olympiers. Der DOSB könnte argumentieren, dass es sich nicht die erste deutsche Bewerbung handelt. In diesem Jahrtausend haben sich bereits drei deutsche Städte ohne Erfolg um Olympische Spiele bemüht: Berlin (2000), Leipzig (2012) und München (2018).

  Eine Bewerbung für 2024 wäre vermutlich in erster Linie ein Test unter Wettkampfbedingungen für eine wesentlich erfolgsversprechendere deutsche Bewerbung für die Spiele 2028. 
  

• Was die Pläne der Olympia-Gegner in Berlin und Hamburg?

  Sowohl in Hamburg als auch in Berlin haben sich die Olympia-Gegner in dem Bündnis NOlympia organisiert. Wie bereits bei der gescheiterten Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2022 planen sie Veranstaltungen, Flugblätter und Kampagnen. "Mit kreativen Aktionen und Informationen werden wir diese öffentliche Geldverbrennungsmaschinerie für die Olympischen Spiele stoppen", sagte das Berliner Bündnis NOlympia.

  Ihre Hauptargumente: Der Gigantismus des IOC, die Korruption und Umweltschäden müssten gestoppt werden. Als Beispiel für die Verfehlungen des IOC führen sie die 51 Milliarden Dollar teuren, politisch belasteten Sotschi-Spiele mit all ihren Umweltsünden auf.

• Wie realistisch ist das deutsche Supersportjahr 2024 mit der Fußball-EM und Olympischen Spielen?

  Zwei sportliche Großereignisse im selben Land durchzuführen, noch dazu mit einem zeitlichen Abstand von nur knapp zwei Monaten, ist eher unrealistisch. Als sich Istanbul um die Fußball-EM 2020 und die Sommerspiele 2020 bewerben wollte, forderte das IOC, die türkische Metropole solle sich für ein Ereignis entscheiden. Dass die Fußball-WM 2024 in Deutschland ausgerichtet wird, gilt als beschlossene Sache.

• Wann fällt die Entscheidung über den Gastgeber der Spiele 2024?

  Wie immer wird der Ausrichter sieben Jahre vor Beginn der Spiele von der IOC-Vollversammlung gewählt. Die Entscheidung wird im Sommer 2017 auf der 130. Session des IOC in Perus Hauptstadt Lima stattfinden.