Ein leerstehendes Geschäft in der Rheinstraße (Bild: Dieter Freiberg)

- Stichwort: Rheinstraße

"Ihr Thema", das ist in dieser Woche die Rheinstraße in Berlin-Friedenau. Anwohner und Gewerbetreibende klagen über den Niedergang der Straße, über Leerstand, Schmutz und Lärm und vor allem über ausbleibende Kunden. Inforadio-Reporter Dominik Lenz mit einem Zustandsbericht.

Sie ist laut und lebendig, die Rheinstaße im Berliner Ortsteil Friedenau: Etwa ein Kilometer lang zieht sie sich zwischen Breslauer Platz über die Kaisereiche zum Walther-Schreiber-Platz.

Eigentlich ist sie eine altehrwürdige Berliner Einkaufs- und Flaniermeile, strategisch gut gelegen zwischen Innenstadt und dem wohlhabenden Südwesten Berlins. Bis heute sind hier Traditionsgeschäfte ansässig, wie der Juwelier Lorenz, der seit 1874 hier seinen Sitz hat, die Nicolaische Buchhandlung, seit 1929 hier zu Hause, aber auch Kurzwarengeschäfte, ein Lampen- und ein Nähmaschinenladen, der bereits seit sechzig Jahren hier verkauft.

Doch seit einiger Zeit klagen Anwohner und Gewerbetreibende über einen schleichenden Niedergang in der Rheinstraße. Die Einzelhändler kämpfen gegen die Konkurrenz der Einkaufcenter gleich nebenan, Kunden bleiben aus, die Folgen sind Leerstand und Monotonie in den Angeboten: Imbisse, Spielhallen, Billiganbieter und kleine Bars, die genauso schnell wieder verschwinden wie sie gekommen sind.

Insofern steht die Rheinstraße wie viele Einkaufsstraßen in Berlin dafür, wie Stadtteilzentren ums Überleben kämpfen gegen Shoppingmals, Billiganbieter und Gewerbemieten, die keinerlei Kontrolle unterworfen sind.

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Ein leerstehendes Geschäft in der Rheinstraße (Bild: Dieter Freiberg)

Ihr Thema - Die Rheinstraße geht den Bach runter

Die Rheinstraße in Berlin-Friedenau war einst eine begehrte Flanier- und Shoppingmeile. Heute muss sie gegen die großen Einkaufscenter in der Schloßstraße und um ihren guten Ruf kämpfen. Für die Gewerbetreibenden geht es um die Existenz. Damit steht die Rheinstraße stellvertretend für viele andere Straßen in Berlin, in denen Einzelhändler im Schatten großer Shopping-Malls nicht überleben können. Wir luden deswegen ein zur Diskussion: Arbeitssenatorin Dilek Kolat und Vertreter des Bezirks stellten sich Gewerbetreibenden und Anwohnern.