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- Absturzstelle: Deutsche Helfer stützen Angehörige

Sechs Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes sind zur Zeit in Südfrankreich als Helfer im Einsatz. Sie begleiten und betreuen Angehörige von Opfern der abgestürzten Germanwings-Maschine. Der Bundeskatastrophenschutzbeauftragte des Deutschen Roten Kreuzes, Frank Jörres, ist in ständigem Kontakt mit den Helfern und sagt: "Das ist eine große Belastung auch für die Rettungskräfte".

Die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes unterstützen zur Zeit französische Einsatzkräfte bei der Betreung und Begleitung von Angehörigen der Opfer von Flug 4U9525. Die Helfer verfügten über viel Erfahrung, sagt der Bundeskatastrophenshcutzbeauftragte beim DRK, Frank Jörres.

Trotzdem belaste die Arbeit natürlich auch die Helfer sehr: "Sowas kann man sich sicherlich theoretisch aneignen, aber es dann praktisch zu leisten ist eine andere Sache. Das haben wir ja auch erfahren bei dem schrecklichen Unglück vor einigen Jahren in der Schule in Winnenden, [wenn] nach eine Amoklauf Menschen betreut werden müssen. Das ist eine ganz schwierige Aufgabe, auf die Sie sich nur vorbereiten können, wenn sie in der Tat über eine gewisse Lebens- und Einsatzerfahrung verfügen und dann ist es immer noch auch nicht so einfach dafür Antworten zu finden."

Schock und quälende Fragen der Angehörigen

Die französischen Ermittler gehen davon aus, dass der Copilot den Airbus mit 150 Menschen an Bord absichtlich zum Absturz brachte. Der 28-Jährige - zu dem Zeitpunkt allein im Cockpit - habe die Maschine allem Anschein nach "zerstören" wollen und daher den Sinkflug "bewusst" eingeleitet, sagte am Donnerstag der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin. Derzeit gebe es keinen Hinweis auf einen Terroranschlag.

Die Angehörigen sind geschockt und traurig. Noch dazu waren viele von ihnen schon auf dem Weg nach Frankreich, als die französischen Ermittler ihre neuen Erkenntnisse bekannt gaben. Was die Helfer tun könnten, sei vor allem mit ihrer Erfahrung eine Stütze zu sein, sagt Jörres: "Wir können in so einem Fall natürlich nur menschliche Wärme und Anteilnahme vermitteln. Es ist ganz wichtig, dass Sie dann auch Stützen und Gesprächspartner haben, stützen im ganz physischen Sinne, aber auch einfach dabei sein, zuhören können, den Menschen mit der eigenen Lebenserfahrung zur Verfügung zu stehen. Das ist immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein, ein Beitrag, aber es ist eben auch ein Beitrag, der von unserer Kernaufgabe, Menschlichkeit, geprägt ist und das haben wir versucht zu geben und so wie mir das die Kollegen berichten, ist das auch sehr willkommen gewesen.“

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Die Tragödie von Flug 4U9525

Der "schwärzeste Tag in der langen Unternehmensgeschichte der Lufthansa und ihrer Tochterfirma" - so nannte Konzernchef Carsten Spohr den Absturz des Germanwings-Airbus am 24. März 2015 über den südfranzösischen Alpen. Fassungslosigkeit und Trauer wurden noch einmal verstärkt durch die Meldung, dass die Katastrophe vom Co-Piloten der Maschine absichtlich herbeigeführt wurde. Vier Monate nach dem Absturz der Maschine kommen hunderte Angehörige wieder zu einer Trauerfeier am Absturzort zusammen. Doch die Trauer wird überschattet vom Streit um Entschädigungen. Wir haben alle Informationen rund um den Absturz noch einmal für Sie zusammengefasst.