- Lametta adieu

Langsam geht es auf auf die Zielgerade zu. Noch vier Türchen am akustischen Adventskalender von Inforadio sind übrig - "Mehr Lametta" ist das Motto in diesem Jahr. Alles was glitzert, prunkt und opulent ist, versteckt sich dahinter. Anna Pataczek beschäftigt sich im 21. Türchen ganz konkret mit den weihnachtlichen Glitzerfäden, dem Lametta, und mit der Frage: Wie schmücke ich meinen Baum?

Jetzt ist es also so weit. Kein Lametta "made in Germany" mehr: Der letzte Hersteller der Bundesrepublik stellt seine Produktion ein. Restbestände sind noch im Handel. Aber in Zukunft heißt es: Greifen sie bitte bei der Konkurrenz aus China zu. Ach, das stimmt doch wehmütig. Da hängt ja so viel dran, am Lametta. Tradition, Kindheitserinnerungen, Sketche, Diskussionen.

Keine Träne weine man dem Lametta nach, heißt es aus dem Unternehmen Riffelmacher und Weinberger im fränkischen Roth. Seit 90 Jahren ist man hier auf Weihnachtsschmuck aller Art spezialisiert. Aber die Fäden aus Stanniol, die wollten eben nicht mehr viele. Weg damit.

Eine Straßenumfrage ergibt folgendes Meinungsbild:
"Ist schon seit Jahren nicht mehr aktuell!"

"Ja, aber wir haben immer noch altes aus Blei, das wir immer glätten - geglättet haben früher! Jetzt nehmen wir keins mehr in den letzten Jahren. Das ist so streng. Wir machen eher Strohsterne …"

"Ja,schon! Weil Lametta irgendwie geil ist. Glitzert schön …"

"Aber es muss das silberne Lametta sein, das goldene ist scheußlich. Es muss das silberne sein, dann ist ein Christbaum ein richtig schöner Baum. Das Entscheidende ist, dass man sie einzeln aufhängt, damit das auch für den ganzen Baum reicht."

Und wenn Sie sich doch mal unsicher sind, kommt Hilfe aus unerwarteter Richtung: "Mathe-Studenten der britischen Universität Sheffield haben die Lösung für einen perfekt geschmückten Weihnachtsbaum", heißt es in einer Meldung. Oh ja, optimale Schmuckverteilung per Formel! Danach gehören zum Beispiel an einem anderthalb Meter großen Baum 31 Kugeln, 776 Zentimeter Lametta, 478 Zentimeter Lichterkette und ein etwa 15 Zentimeter großer Stern als Spitze.

Wer es selbst ausprobieren will: Den Rechner gibt es auf der Internetseite der Universität.