Bis der Papierschnee ins Parkett rieselt - als gigantischer Wow-Effekt am Schluss der Show - müssen die Helden erstmal den gestohlenen Kältekern finden. Sonst wird es nie wieder schneien auf der Welt. Stiebitzt hat ihn Fabrikdirektor Hitzeheiß, der die Energie des Kältekerns für Unmengen riesiger rosa Plüschhasen verschwendet.

"Keinschneechaos" ist der Versuch, den Klimawandel und seine Folgen mit knalligen Revuemitteln kindgerecht darzustellen. 100 Sieben- bis 16-jährige machen bei der weltweit größten Ensuite-Kindershow mit. Eine der Hauptrollen spielt der 13-jährige Marvin Rave: "Ich glaube, es ist schon ein bisschen Detektivgeschichte, weil Emil, Ferdinand und der Schneemann die begeben sich ja auf die Suche nach dem Frostkern und kommen da bei allen möglichen Personen vorbei, die ihnen Hinweise geben. Ich bin ja eben Emil, ich bin ja der kleine Bruder vom Ferdinand und der Ferdinand ist eher der, der sagt; Nee, das ist jetzt nicht so doll, was wir da machen. Aber ich will da immer mit und immer hin und es ist voll mein Ding!"

Mit kesser Schiebermütze und ebenso kesser Lippe mischt Marvin als Emil den gigantischen Märchenwald auf, steigt zu den riesigen Unterwasserwesen hinab und begegnet hoch in der Luft der Hüterin des Universums. Gewaltige Kulissen, fantasievolle Kostüme, märchenhafte Lichteffekte und die lange Plüschhasen-Girlreihe befeuern das Publikum. Es ist die schiere Größe, die bei der technisch perfekten Show fasziniert. Die 12-jährige Mia Walz muss bei ihrer Luftnummer als Hüterin des Universums sprechen, singen, tanzen: "Ich spiel den Phytanakos, das ist ein blauer Zwerg, der in der Luft fliegt und Emil weiterhilft auf seiner Reise. Ich sage ihm den Zahlencode für den Frostkern, weil der Frostkern, den sie brauchen für den Winter, ist mit einem Zahlencode gesichert und den verrrate ich ihm in einem Rätsel."

Mia macht seit drei Jahren im Kinderensemble des Friedrichstadt-Palastes mit. Marvin schon seit sieben Jahren. 250 Kinder und Jugendliche aus 20 Nationen erhalten spielerisch eine solide Bühnenausbildung. XXL eben. Und: moderne Legende. Denn ein junges Ensemble formierte sich erstmals im legendären alten Friedrichstadt-Palast Am Zirkus 1 unter dem Motto "Kinder spielen für Kinder" im Oktober 1945. Und heute?
 
"Ich finde es schon ganz schön toll, dass ich zweimal in der Woche hier hingehen kann und mit allen anderen Kindern zusammen hier auf der Bühne stehen kann."

"Ich bin auch wahnsinnig stolz darauf, weil man kann dann auch in der Schule so ein bißchen angeben: 'Ich bin im Friedrichstadt Palast!' Das ist ja wirklich echt riesig hier und es macht soviel Spass hier!"