Ihr Telefon klingelt fast pausenlos. Bettina Hanke bekommt die Anrufe der Spendenhotline direkt aufs Handy. Sie hat schon einige 96-Stunden-Aktionen begleitet.

"Dieses Mal ist es wirklich so wie wir es noch nie erlebt haben", erzählt sie. Seit dem Abend des ersten Aktionstages kommen Anrufe von Firmen, die gerne helfen wollen, andere Leute spenden Geld, Helfer melden sich. "Das Telefon steht gar nicht still, das ist Wahnsinn".

Und auch in der Nacht wird geschuftet. Ein Zwei-Mann-Team entfernt den ganzen Fußbodenbelag. Tagsüber arbeiten dann Profis und Amateure direkt nebeneinander. Im Badezimmer baut eine Sanitärfirma Dusche und Toilette ein, im Nebenraum kniet Brigitte Hartwig im Dreck. Sie ist 64 Jahre alt und beseitigt mit bloßen Händen den Schutt einer eingerissenen Wand. "Bewegung macht Spaß, man tut was Vernünftiges", sagt sie. "Hab schon immer so wat gerne gemacht. Man muss als Frau heute allet können. Abreißen, putzen, tapezieren, streichen, war so anfällt uffem Bau."

Und draußen auf dem Hof, in einem provisorischen Behandlungszelt haben die Ärzte ihre Arbeit wieder aufgenommen. Nach einem Tag Pause versorgen sie jetzt auch während der Bauphase die Patienten. Ärzte, Handwerker und Helfer – mit guter Laune steuern sie alle auf die Halbzeit der 96-Stunden-Aktion zu.